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„Die Unabhängigkeit funktioniert!“

Schottlands Regierungschefin wirbt mit emotionalen Worten für neues Referendum

Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon hat ihre Abschlussrede auf der Herbstkonferenz der Scottish National Party (SNP) genutzt, um erneut für die Unabhängigkeit ihres Landes zu werben.

Sturgeon Schottland Unabhängigkeit
Regierungschefin Schottlands, Nicola Sturgeon. (Foto: Scottish Government, CC BY 2.0)
Ziel der SNP, die gemeinsam mit der ebenfalls für die Unabhängigkeit eintretenden Partei der schottischen Grünen eine Regierungskoalition bildet, ist ein weiteres Referendum bis 2023.

In ihrer Rede wies Sturgeon mit emotionalen Worten darauf hin, dass Zukunftsängste im Zusammenhang mit der Loslösung vom Vereinigten Königreich unbegründet seien.

„Für andere Länder von der Größe Schottlands funktioniert die Unabhängigkeit auch“, sagte sie. „Sie funktioniert für Dänemark, für Irland, für Österreich, für Norwegen, für Finnland – und für viele andere Länder daneben.“

Freilich handle es sich um unterschiedliche Länder mit unterschiedlichen Ressourcen und Volkswirtschaften. „Aber die Unabhängigkeit“, so Sturgeon, „sie funktioniert!“

Gleichzeitig forderte die im Frühjahr 2021 wiedergewählte Regierungschefin London laut Politico auf, den Wunsch Schottlands nach einem neuerlichen Referendum endlich zu erfüllen.

Doch die britische Regierung um Widersacher Boris Johnson hat bisher stets gemauert und angedeutet, genau das nicht machen zu wollen. Schließlich habe Schottland 2014 für den Verbleib im Vereinigten Königreich gestimmt.

Dann jedoch kam der in Schottland so unbeliebte Brexit, was aus Sturgeons Sicht einen erneuten Urnengang ihrer Schotten mehr als rechtfertigen würde. Die Situation ist und bleibt verzwickt.

Allerdings nannte Alister Jack, Schottland-Minister im Kabinett von Johnson, kürzlich eine mögliche Lösung: Wenn 60 Prozent aller Schotten es wünschten, könne es ein neues Referendum geben.

Aber es sei jetzt „nicht der richtige Zeitpunkt, sich damit zu befassen“, ließ ein Sprecher von Johnson druckfrisch ausrichten, um Sturgeon nun ja den Wind aus den Segeln zu nehmen.

„Die Demokratie muss und wird sich durchsetzen“, entgegnete diese und signalisierte damit die Bereitschaft ihrer Partei, die Unabhängigkeit notfalls vor Gericht zu erzwingen. Auch eine Variante in diesem nicht enden wollenden Verwirrspiel.

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sh

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