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„Die dümmste Idee aller Zeiten“

EURO 24: Schottland-Fan reist 1.000 Meilen zu Fuß an – per Ultra-Marathon nach München

Allmählich steigt die Spannung, in weniger als anderthalb Monaten beginnt in München die Fußballeuropameisterschaft. Das Eröffnungsspiel bestreitet dann Gastgeber Deutschland gegen die „Bravehearts“ aus Schottland.

Marathon Schottland Euro 24
Schottland-Fan Craig Ferguson reist auf die ganz harte Tour zur Fußball-EM in Deutschland an – für den sehr guten Zweck. (Foto: JustGiving)

Für Schottland-Fan Craig Ferguson hat das Spiel im Prinzip schon begonnen. Denn er hat sich zum Ziel gesetzt, zu Fuß nach München anzureisen. Dazu startete der 20-Jährige am Samstag in Glasgow einen fulminanten 1.000 Meilen-Marathon, um quasi pünktlich zum Spiel vor Ort zu sein.

Doch die publikumswirksame Extremsport-Aktion ist für Ferguson weit mehr als nur der Beweis der eigenen Zähigkeit. Es geht für ihn vielmehr darum, Spenden für Brothers in Arms zu sammeln – eine Wohltätigkeitsorganisation, die sich der psychischen Gesundheit von Männern widmet.

Auf seiner geplanten Route wird Ferguson exakt 1.017 Meilen durch Schottland, England, die Niederlande, Belgien, Luxemburg und Deutschland zurücklegen. Wenn alles klappt, erreicht er München am 14. Juni., dem Start des Turniers, mit ein bisschen Zeitpuffer.

Er wird ab jetzt täglich (!) das Äquivalent eines Marathons zurücklegen müssen

Mit anderen Worten: Der Ausdauersportler wird bis zum Erreichen seines Ziels täglich (!) das Äquivalent eines Marathons zurücklegen müssen. Er werde notfalls auch in der Nacht laufen, teilte er im Vorfeld seiner unfassbaren Spendenaktion gegenüber der BBC mit.

Er sagte, er fühle sich „bereit dafür“, da er mehrere Monate lang geplant und intensiv trainiert habe. Und in gewisser Weise berufen, da er über sein Umfeld bereits schlimmste Auswirkungen von Depression und schlechter psychischer Gesundheit miterleben musste.

„Es ist leider so, dass mir nahestehende Menschen – Familie, Freunde – sich schon das Leben genommen haben. Und man sagt, dass jeder Suizid, der von einer Person begangen wird, eine Auswirkung auf hundert andere Menschen hat“, sagt er.

Daher sei für ihn schnell klar gewesen, „so viel Geld wie möglich für die psychische Gesundheit von Männern“ sammeln zu wollen. Dabei sieht er die verbindende Wirkung des Fußballs als sein Ass im Ärmel an, um Männer mit psychischen Problemen dazu zu bringen, sich zu öffnen.

Die Idee zu der Aktion kam, als Ferguson mit einem Freund telefonierte

Die Idee zu der wunderbaren Aktion kam übrigens, als Ferguson mit einem Freund telefonierte. „Er sagte, dass wir dorthin laufen sollten. Und ich sagte ihm, dass das die dümmste Idee aller Zeiten sei“, schildert er.

„Aber irgendetwas daran hat mich beeindruckt, und schließlich begann ich zu glauben, dass es tatsächlich eine gute Idee ist.“ Als er schließlich Freunden und Verwandten von seinen Plänen erzählte, habe er „auch gemischte Reaktionen“ erhalten.

„Einige Leute dachten, ich sei verrückt, aber insgesamt war die Unterstützung einfach wahnsinnig“, teilte er in einem Interview mit. Also macht er es. Ferguson hat vor, während der gesamten Reise seinen maßgeschneiderten Schottenkaro zu tragen.

Darauf zu sehen sind die Flaggen der Gegner Schottlands in der Gruppenphase: Deutschland, Schweiz und Ungarn. „Hoffentlich komme ich heil in München an“, fügte Ferguson vor dem Start hinzu. „Es kann sein, dass ich über die Ziellinie getragen werde. Aber dann soll es so sein!“

Die Spendenuhr bei JustGiving tickt übrigens schon gewaltig. Wer Craig Ferguson unterstützen will, hat hier die Gelegenheit dazu. Wir wünschen nur das Beste!

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