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Wie man Frost- und Wasserschäden vorbeugt

Schadensbericht aus Norwegen: Versuche, Strom zu sparen, zerstörten letzten Winter tausende Hütten

Der teuere Strom im vergangenen Winter kam viele Hüttenbesitzer in Norwegen noch teuerer zu stehen.

Frost- und Wasserschaden Hütte Norwegen
Frost- und Wasserschäden in Ferienhäusern können schwerwiegend sein, wenn sie nicht schnell entdeckt, oder von vornherein vermieden werden. (Foto: If)
Fehlgeschlagene Versuche, Strom zu sparen, führten bei fast 3.800 Hütten im ganzen Land zu Frost- und Wasserschäden, wie die norwegische Versicherungsgesellschaft If in einer Mitteilung meldet.

Im vergangenen Winter stieg die Zahl der Frost- und Wasserschäden um 35 Prozent gegenüber dem vorangegangenen Winter. Nach Angaben des Branchenverbandes Finans Norge wurden den Versicherungsgesellschaften im Winter 2022-2023 3.797 solcher Schäden gemeldet.

„Stromsparen ist gut, aber man sollte auch die Folgen bedenken, die manche Energiesparmaßnahmen haben können“, sagt Sigmund Clementz, Leiter der Kommunikationsabteilung der Versicherungsgesellschaft If.

„Wir glauben, dass ein Teil der Schäden darauf zurückzuführen ist, dass einige Hüttenbesitzer wenig Erfahrung mit der Frostsicherung ihrer Hütten im Winter haben“, so Clementz weiter.

„Diejenigen, die normalerweise den ganzen Winter über alle Räume auf 10-12 Grad Celsius heizen, haben die Heizung im letzten Herbst zum ersten Mal ganz abgestellt. Sie haben vergessen, gleichzeitig die Wasserzufuhr abzustellen. Dann sind Wasserschäden und Ärger fast vorprogrammiert.“

Ist das ein Versicherungsfall?

Die Versicherung hat möglicherweise zusätzlich zur Hiobsbotschaft des Frostschadens noch eine weitere schlechte Nachricht parat: Nach dem Versicherungsvertragsgesetz ist der Versicherte verpflichtet, selbst für die Vermeidung und Minimierung von Schäden zu sorgen.

„Wenn Sie nicht handeln und Ihre Hütte sichern, riskieren Sie, einen großen Teil der Reparaturkosten selbst tragen zu müssen. In einigen Frostfällen im letzten Winter haben wir leider die Schäden wegen grober Fahrlässigkeit um 15-20 Prozent gekürzt. In einem Fall waren es sogar 50 Prozent“, sagt Clementz.

Was bei der Frostsicherung eines Gebäudes beachtet werden muss

Gerade in den nördlichen Breitengraden, wie in Norwegen, ist es ein Muss, den Hauptwasserhahn abzudrehen und die Wasserzufuhr zur Hütte zu stoppen, bevor der Frost einsetzt.

So lassen sich die Schäden vermeiden. Nach einem Besuch der Hütte im Winter, sollte man daran denken, die Wasserzufuhr abzudrehen, wenn man sie wieder verlässt.

Frost- und Wasserschäden werden oft noch schlimmer, je später sie entdeckt werden.

„Es klingt unglaublich, aber im Juni und Juli eines jeden Jahres gehen bei den Versicherungsgesellschaften 20-30 Schadensmeldungen ein, die mit Frost im Winter zusammenhängen.“

„Der Schaden, in der Regel ein Wasseraustritt durch geplatzte Rohre, ist während des Winters entstanden, wird aber erst bei der ersten Besichtigung der Hütte später im Jahr entdeckt“, weiß der Fachmann.

„Die Tatsache, dass wir und andere Versicherungsgesellschaften so viele Meldungen über Frostschäden im Sommer erhalten, deutet darauf hin, dass manche Leute ihre Hütten selten besuchen“, sagt Clementz.

Man suche sich einen „Hüttenkumpel“

Gegen seltene Besuche der Hütte lässt sich etwas tun.

„Wenn Sie nicht vorhaben, Ihre Hütte in diesem Winter zu besuchen oder nur selten dort übernachten, sollten Sie sich einen Hüttenkumpel zulegen“, meint Clementz.

„Ein Hüttenkumpel ist jemand, der Ihnen bei der Pflege Ihrer Hütte hilft und während des Winters von Zeit zu Zeit nach ihr sieht. Bei einer solchen einfachen Inspektion erfahren Sie schnell, ob viel Schnee auf dem Dach liegt, ob es ein Wasserleck gibt oder ob jemand in die Hütte eingebrochen ist“, sagt der Kommunikationschef von If.

„Mit einem Hüttenkumpel wird der Schaden schneller entdeckt und ist daher nicht so schwerwiegend“, so Clementz weiter.

Wenn man eine Hütte in einer Hüttensiedlung habe, kann es eine gute Idee sein, sich mit den Hüttennachbarn zusammenzutun, um einen Hüttenkumpel zu bekommen, so der Mann von der Versicherung.

Liegt die Hütte etwas abgelegener, ist es laut If eine gute Option, zu prüfen, ob andere Bewohner, außer einem selbst, die Hütte von Zeit zu Zeit nutzen können.

„Einige Landwirte bieten diesen Service an und übernehmen auch Aufgaben wie das Freischaufeln des Weges zur Hütte und Entlastung des Daches vom Schnee. – In großen Hüttendörfern gibt es auch Hausmeisterdienste“, sagt Sigmund Clementz.

Unser Geographie-Quiz: Norwegen und seine Landschaft

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Achim
Achim
11. Oktober 2023 7:36

Dabei zahlen die Norweger grade mal 10 Cent/kwh. Paradiesische Zustände im Vergleich zu Deutschland.