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„Njet“ an der Zapfsäule

Norwegen: Oligarchen-Yacht durch Tankboykott am Auslaufen gehindert

Die „Ragnar“, Luxusyacht des russischen Oligarchen Wladimir Strzhalkowski, sitzt gerade im nordnorwegischen Hafen von Narvik fest, weil sich die lokalen Treibstoffhändler weigern, das gute Stück aufzutanken.

boykott yacht ragnar
Wenn das hier vorne ist, kann hinten der Heli landen. Die „Ragnar“. (Quelle: YouTube)
Da liegt es nun vor Anker, das fast 70 Meter lange Schiff des ehemaligen KGB-Agenten, dem eine langjährige und gedeihliche Bekanntschaft zu Wladimir Putin nachgesagt wird – aktuell nicht gerade eine Visitenkarte, mit der man was umsonst bekommt. Im Gegenteil.

Laut einem Artikel des Guardian wurde der Spritboykott in den letzten Tagen von einigen Verbal-Scharmützeln und Süffisanz begleitet. So soll die Besatzung der Ragnar von den lokalen Treibstoffhändlern dazu aufgefordert worden sein, einfach „nach Hause zu rudern“.

Entsprechend frustriert hat sich inzwischen der Kapitän zu Wort gemeldet, nach eigenen Angaben ein ehemaliger britischer Marinesoldat, der, genauso wie der Rest der insgesamt 15-köpfigen Besatzung, nichts mit Russland am Hut habe.

Noch nicht einmal die Yacht sei russisch, sondern in Malta registriert. Und überhaupt: Besitzer Strzhalkowski stehe auf keiner Sanktionsliste, „aber niemand will uns zuhören“, wird der Kapitän zitiert.

Es ist schon ein Wahnsinn, wie schnell sich der Wind für russische Oligarchen gedreht hat. Im vorliegenden Fall so sehr, dass die Crew der Yacht den norwegischen Behörden nun offiziell Diskriminierung vorgeworfen hat. Das Schreiben liegt dem Guardian vor, darin heißt es:

„Die Yacht und ihr wirtschaftlicher Eigentümer stehen auf keiner europäischen Sanktionsliste, sodass wir die Diskriminierung gegen uns als äußerst ungerecht empfinden.“

YouTube-Video über die Herstellung der Yacht

Strzhalkovsky machte sein Vermögen binnen weniger Jahre im Nickelbergbau. Zudem war er eine Zeit lang stellvertretender Wirtschaftsminister Russlands und sitzt derzeit im Vorstand des Fußballvereins Dynamo Moskau. Hört sich nach Putin an.

Die Yacht soll übrigens über einen Fitnessraum, einen Pool, einen Hubschrauberlandeplatz, mehrere Sonnendecks sowie eine Garage mit Schneemobilen, Jetskis, Skiausrüstung und Snowboards verfügen: mietbar für 525.000 Euro pro Woche. Sprit kostet extra.

Unser QUIZ zum Thema NORWEGEN

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