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„Das ist weit mehr als reine Statistik: Das sind unsere Mitmenschen“

Lettischer Präsident stellt sich gegen Corona-Populismus

Egils Levits, Staatspräsident in Lettland, hat am gestrigen Sonntag einen nachdrücklichen Appell an seine Landsleute gerichtet.

Ziel müsse sein, Vernunft und Empathie walten zu lassen, um die sich zuspitzende epidemiologische Situation in der baltischen Republik in den Griff zu bekommen.

Vor allem richtete sich Levits‘ Botschaft gegen medizinisch fragwürdigen Populismus. Dieser, so Levits, beschleunige derzeit nicht nur die Ausbreitung der Corona-Krise, sondern führe geradewegs zu immer mehr unnötigen Todesopfern.

„Jeder Tag beschert uns alarmierende Zahlen, das ist weit mehr als reine Statistik: Das sind unsere Mitmenschen“, sagte Levits und verwies zugleich auf die Situation in anderen Ländern, in denen die Ausbreitung der Pandemie bereits außer Kontrolle sei.

„Wir haben deshalb keine Zeit und keinen Platz für chaotisches Verhalten oder Selbstvertrauen im Übermaß. Und vor allem dürfen wir nicht auf Populisten und ihre falschen Botschaften hören, die unsere Mitmenschen und unsere Gesellschaft als Ganzes bedrohen“, fuhr Levits fort.

Aber sein Appell geht auch an die lettische Regierung, von der er nun einen klaren Plan für die Zukunft erwartet – gestützt auf einen Expertenrat und gedacht für mehrere Szenarien der Pandemie-Entwicklung. „Dieser Plan wird uns zu mehr Klarheit verhelfen müssen.“

Auch müsse dazu schleunigst der Dialog mit der Öffentlichkeit gesucht werden. Das sei wichtig, um die Notwendigkeit und die Verhältnismäßigkeit möglicher Abwehrmaßnahmen gegen die Pandemie zu erörtern.

Am Ende dieses Dialogs dürfe es, so Levits weiter, „keine Unsicherheiten und keine unterschiedlichen Interpretationen“ mehr geben.

Genau darin scheint der Präsident den Schlüssel zu sehen, um Populisten in dieser aufgewühlten Zeit das Wasser abgraben zu können – zumindest mit Blick auf die Corona-Pandemie. Klingt logisch, aber leider auch schwierig in der Umsetzung. LSM.lv berichtete.

sh

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