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Verletzte Igel in „noch nie dagewesener Anzahl“

Finnland: Tierschutzorganisation fordert (Teilzeit-)Verzicht auf Roboter-Rasenmäher

Roboter-Rasenmäher mögen praktisch sein, sie bringen aber auch erhebliche Gefahren mit sich, die viele Käufer so nicht auf dem Schirm haben. Auf eine dieser Gefahren wies nun der finnische Tierschutzverein „Satakunnan Eläinsuojeluyhdistys“ mit Nachdruck hin. Es geht um: den Igel.

igel dänemark
Zusammenrollen hilft nicht: Igel sind Roboter-Rasenmähern schutzlos ausgeliefert. (Foto: depositphotos.com)

Hauptproblem in diesem Zusammenhang ist, dass sich der Igel bei nahender Gefahrt zusammenrollt und die Stachel aufstellt. Gegenüber Tieren ist diese „Strategie“ in der Regel sehr wirkungsvoll, nicht so aber bei Roboter-Rasenmähern, die schlimmstenfalls einfach über das Tier hinwegmähen.

Die Verletzungen eines solchen Unfalls sind grausam bis tödlich, wie man sich vorstellen kann. So berichtet die Organisation von sich drastisch mehrenden Schnittverletzungen, Knochenbrüchen, Skalpierungen, Nasenverletzungen usw.

Bei Satakunnan Eläinsuojeluyhdistys zeigt man sich tief besorgt über die „noch nie dagewesene Anzahl“ verletzter Igel, die in den letzten Wochen und Monaten auf dem OP-Tisch landeten. „Früher hatten wir zu dieser Jahreszeit gar keine Verletzungen“, teilte Vorstandsmitglied Tanja Harmaajärvi mit.

Wenn es passiert, sind schlimmste Verletzungen die Regel

„Erst gestern wurde ein kleiner Igel gefunden, dem ein Auge fehlte und der eine grauenhafte Wunde am Hals hatte. Beides war so infiziert, dass der Fäulnisgeruch fast unerträglich war“, heißt es in dem Statement weiter. Und Tiere würden „solche Verletzungen eher nicht verursachen“.

Ginge es nach Harmaajärvi, gäbe es ein gesetzliches Verbot für Roboter-Rasenmäher. Da jedoch mit einer solchen Maßnahme auch in Finnland nicht zu rechnen ist, rät sie Besitzern zumindest in den gefährlichsten Zeitfenstern zum Verzicht auf die Dienste der Mäher.

Konkret bedeutet dies laut Yle.fi: Verzicht, wenn die Igel am aktivsten ist. Das betrifft den Zeitraum von der Abenddämmerung bis zum Morgengrauen oder aber das Zeitfenster von 18.00 bis 9.00 Uhr.

„Eine andere Möglichkeit wäre, den Bereich im Garten, in dem sich der Rasenmähroboter bewegt, so abzusperren, dass Igel und auch Vogeljunge nicht dorthin gelangen können“, hat Harmaajärvi noch eine Alternative im Gepäck.

Zudem bittet sie Menschen, die auf verletzte Igel stoßen, diese so schnell wie nur möglich zum Tierarzt zu bringen. „Je jünger die Verletzung, desto besser sind die Behandlungschancen“. Noch besser: Es gar nicht erst so weit kommen lassen.

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