Kritik von Tierschützern
Renaturierung: Naturschutzverein möchte Nutz- und Weidetiere auswildern
In Dänemark und Schweden wird derzeit getestet, ob Weidetiere die Umwelt wieder in ihren natürlichen Zustand zurückversetzen können. Ein Naturschutz-Experiment, das für hitzige Debatten sorgt – jetzt will Finnland nachziehen.
Die Methode nennt sich „Rewilding“. Dahinter steckt die Idee, dass Tiere durch ihr natürliches Verhalten die Biodiversität fördern. Sie fressen Gras, knabbern an Gehölzen, hinterlassen Dung, trampeln Böden nieder – und schaffen so neue Lebensräume für Insekten, Vögel und Pflanzen.
In Dänemark und Schweden läuft das Experiment bereits. Doch der Einsatz der Tiere ist nicht unumstritten. Eine wachsende Bürgerbewegung, darunter Wanderer, Tierärzte und Politiker der Mitte-Rechts-Partei Venstre, warnt vor Risiken: vom Tierwohl bis zu tiefgreifenden Veränderungen in der Natur.
Trotz Kritik breitet sich das Konzept in Europa aus. Auch in Finnland gibt es nun Pläne, das dänische Modell zu übernehmen. Die Dokumentarserie Luonto Palaa („Die Natur kehrt zurück“) hat dem Thema eine eigene Folge gewidmet, schreibt das Nachrichtenportal Yle.
Ein Verein setzt sich ein
Ein kleiner Verein möchte dasselbe auch in Finnland ausprobieren. Das Ziel des Vereins „Suomen Luonnon Villiinnytysyhdistys“ (Finnischer Verein für Wildniserhaltung) ist es, in Finnland Gebiete einzurichten, in denen Pferde und Wisente die Natur wiederherstellen können.
Die Vorsitzende des Vereins, Aino Tuominen, hat sich in ganz Europa über Rewilding-Projekte informiert.
„Das Problem mit Pferden ist, dass sie als Haustiere und Nutztiere angesehen werden“, sagt Tuominen laut Yle.
Laut Tuominen könnten in Finnland mongolische Wildpferde für die Renaturierung eingesetzt werden. Sie werden eher als Wildtiere wahrgenommen und kommen in den kalten Hochländern der Mongolei das ganze Jahr über gut zurecht.
Diese Pferde wurden bereits in der Ukraine mit guten Ergebnissen in die Natur entlassen.