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Nach geleakten Videos von Party-Nacht

Finnland: Regierungschefin Sanna Marin hat sich Drogentest unterzogen

Finnlands Regierungschefin Sanna Marin war auch an Tag zwei nach dem Durchsickern von Party-Videos in den sozialen Medien um Schadensbegrenzung bemüht. Im Raum standen Gerüchte, sie hätte bei einer feucht-fröhlichen Party Anfang August möglicherweise Drogen konsumiert.

Die Premierministerin Sanna Marin teilte Reportern mit, sie habe sich einem Drogentest unterzogen. Die Ergebnisse werden nächste Woche vorliegen. (Foto: © Lauri Heikkinen / valtioneuvoston kanslia)
Als Reaktion darauf teilte Marin an diesem Freitag in einem Statement vor Reportern mit, sich freiwillig einem Drogentest unterzogen zu haben. Dabei wurde die 36-Jährige deutlich:

„In den letzten Tagen wurden in der Öffentlichkeit Anschuldigungen erhoben, dass ich Drogen konsumiert hätte. Ich betrachte das als sehr schwerwiegend. Zu meinem eigenen Rechtsschutz habe ich mich daher heute einem Drogentest unterzogen, um solche Zweifel auszuräumen.“

Zugleich verwies sie darauf, die öffentlichen Aufforderungen zu einem Drogentest eigentlich für unangemessen zu halten. Dass sie es dennoch getan hat, dürfte vor allem verdeutlichen, wie sehr Marin an einer schnellen Beendigung der pikanten Angelegenheit interessiert ist.

„Selbst in meinen Teenagerjahren habe ich keine Drogen konsumiert. Da dieser Verdacht geäußert wurde, habe ich die Tests gemacht. Außerdem gilt für mich die Unschuldsvermutung, und ich wünsche mir, dass eine solche Behauptung nicht einfach so aufgestellt wird“, sagte Marin.

Auf Nachfrage von Reportern fügte Marin hinzu, dass sie ihres Wissens noch nie in der Nähe von Drogenkonsum gewesen sei. „Soweit ich weiß, war ich noch nie in einer solchen Situation. Natürlich kann ich nicht wissen, ob jemand etwas genommen hat, wenn ich es nicht selbst gesehen habe.“

Das gelte auch für die betreffende Partynacht. „Auch hier habe ich nicht bemerkt, dass jemand Drogen genommen hat“, fügte die Politikerin hinzu. Sollte der Drogentest erwartungsgemäß negativ ausfallen, wäre das Thema wohl halbwegs abgeräumt. Zumindest dieses Thema.

Denn auch an anderer Stelle ist Marin durch die geleakten Videos, deren Veröffentlichung sie tags zuvor als „ärgerlich“ bezeichnet hatte (LINK), unter Druck geraten. Hintergrund ist hierbei aber nicht der Inhalt, sondern das Datum der Aufnahme.

Zur Klärung: Es soll sich um den 6. August gehandelt haben. Ein Samstag zwar, was sich zunächst nach Freizeit anhört. Nur wurde inzwischen bekannt, dass Marin an diesem Wochenende wohl die volle Verantwortung als Regierungschefin trug.

Ein Stellvertreter sei nicht benannt gewesen, schreibt Yle.fi, womit eigentlich schon klar ist, wohin die Reise in dieser Angelegenheit geht. Dahin nämlich, dass die Videoaufnahmen, die Marin beim ausgelassenen Tanzen und Singen zeigen, so ziemlich jede Nähe zum Amtsgeschäft vermissen lassen.

Marin hielt bei der Presserunde dagegen: „Wir hatten an diesem Wochenende keine Regierungssitzungen. Ich hatte frei, habe Zeit mit meinen Freunden verbracht und nichts Illegales getan.“ Dienstliche Sitzungen seien erst wieder für Montag angesetzt gewesen.

„Ich bin immer bereit zu arbeiten“, versicherte Marin.

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