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Der Angriff auf die Ukraine und die Folgen

Estlands Regierungschefin: „Russlands Niederlage notwendig, um 3. Weltkrieg zu verhindern“

Die estnische Regierungschefin Kaja Kallas gab diese Woche in Brüssel bemerkenswerte Einblicke in ihre Gedankenwelt. Mit Blick auf die Situation in der Ukraine sagte sie, eine Niederlage Russlands sei nach Stand der Dinge notwendig, um einen 3. Weltkrieg zu verhindern.

Kaja Kallas Ukraine
Estlands Premierministerin Kaja Kallas hat die Steuern erhöht, um den Verteidigungsbedarf zu decken. „Ich begehe politischen Selbstmord, aber ich habe keine andere Wahl“, sagte sie. (Foto: Europäisches Parlament)
„Wenn Russland diesen Krieg verliert, müssen wir uns keine Sorgen über einen möglichen 3. Weltkrieg machen“, teilte Kallas vor ihrem Erscheinen im Europäischen Rat in einem Interview mit dem EUobserver mit.

„Wir wollen Frieden, aber dauerhaft. Und ein Frieden nach russischem Muster ist nicht dauerhaft“, fügte sie hinzu und verwies darauf, dass der Unterschied „zwischen dem Beginn des 2. Weltkriegs und dem, was jetzt passiert, darin besteht, dass die Ukraine kämpft und steht.“

Kallas ist bekannt dafür, aus ihrer klaren Haltung zum Krieg in der Ukraine und aus ihrer Sicht wahrscheinlichen Konsequenzen keinen Hehl zu machen. Für sie wäre der Appetit Putins im Falle eines Sieges mitnichten gestillt. „Wenn die Ukraine fällt, wird es ganz Europa treffen“, sagte sie.

“Viele europäische Staaten haben bessere Nachbarn als wir“

Sie sprach auch ein Grundproblem dieser Tage an, das innerhalb der westlichen Allianz zu mitunter großen Bewertungsunterschieden im Umgang mit dem Krieg in der Ukraine führt: „Viele europäische Staaten haben bessere Nachbarn als wir (Estland grenzt im Osten direkt an Russland).“

Daher sei es mancherorts schwierig zu vermitteln, die Investitionen in die Verteidigung massiv zu erhöhen. „Das den Menschen zu erklären, ist nicht einfach. Weil es in Friedenszeiten so viele Dinge gibt, für die man das Geld der Steuerzahler ausgeben kann“, sagte sie in dem Interview.

Kallas sprach auch über ihre Pläne für die Zukunft. Darunter ihre Entscheidung, die Verteidigungsausgaben nochmals zu erhöhen sowie über die Bedeutung der Hilfe für die Ukraine und die Stärkung der europäischen Sicherheit.

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