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Innenministerium übernimmt Kosten

Bürgermeisterin von Narva: Straßen sollen bis Mitte September umbenannt werden

Der Stadtrat von Narva hat mit großer Mehrheit beschlossen, weitere Straßennamen mit Bezug zur Sowjetunion umzubenennen. Die Umbenennung soll im September erfolgen, so die Bürgermeisterin Katri Raik gegenüber Vikerraadio.

Visum Stopp Estland Russland
Die Grenzbrücke, auch „Freundschaftsbrücke“, über den Fluss Narva verbindet die Städte Ivangorod auf der russichen und Narva auf der estnischen Seite. (Foto: Breeze / depositphotos.com)
Die Bürgermeisterin der östlichsten Stadt Estlands sagte, dass der Beschluss und seine Umsetzung bei den Einwohnern weit weniger Beachtung fänden als alltägliche Probleme wie die steigenden Preise beispielsweise.

„Die Umbenennung könnte angesichts der konservativen Haltung vieler Einwohner der Stadt einige Zeit in Anspruch nehmen, aber sie wird kommen“, sagte Katri Raik.

Sie fügte hinzu, dass bei der jüngsten Abstimmung im Stadtrat weniger 10 von 31 Stadträten gegen die Umbenennung stimmten, damit war die entscheidung mit absoluter Mehrheit beschlossene Sache.

Die Stadtverwaltung wird die fraglichen Straßenschilder bis Mitte September ersetzen, weiß Raik.

Sie sagte: „Wir sind dabei, die öffentlichen Schilder zu ersetzen; wir haben Erfahrung mit den Tiimann- und Dauman-Schildern. Es handelt sich um eine relativ kleine Ausgabe, zwischen 5.000 und 7.000 Euro“, so Raik weiter.

Die Kosten dafür werden vom Innenministerium getragen.

Anfang dieses Jahres wurden zwei Straßen in Narva, die nach den lokalen kommunistischen Führern Albert-August Tiimann und Ancis Dauman benannt sind, umbenannt.

Als vor rund einem Jahr das sowjetische Panzerdenkmal demontiert und in ein Kriegsmuseum verlegt wurde, gab es wesentlichen mehr Aufregung rund um die Aktion.

Die Stadt Narva liegt am gleichnamigen Fluss, der zugleich die Staatsgrenze zu Russland im Osten bildet. Im Zuge der Annexion Estlands durch die Sowjetunion nach dem 2. Weltkrieg, wurde die Stadt russifiziert, d.h. tausende von Russen aus der ganzen Sowjetunion wurden dort angesiedelt. Seitdem sind weit über 90 Prozent der Stadtbewohner ethnische Russen, jeder dritte von ihnen verfügt dabei über eine russische Staatsbürgerschaft.

Seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine, kam es zu diversen Kontroversen in der Stadt.

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