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14 Jahre in Sowjetgefangenschaft

Estnischer Freiheitskämpfer Enn Tarto im Alter von 82 Jahren verstorben

Der estnische Freiheitskämpfer und Politiker Enn Tarto ist am gestrigen Sonntag im Alter von 82 Jahren verstorben. Über die Landesgrenzen Estlands hinaus ist er durch sein unbändiges Engagement für die politische Unabhängigkeit seines Heimatlandes bekannt geworden.

enn tarto verstorben
Enn Tarto am 24. Februar 2013 bei einem Interview – anlässlich des 95-jährigen Bestehens der leider nicht immer freien Republik Estland. (Foto: Lilian Lukka / CC BY-SA 3.0)
Ein Engagement, das Tarto insgesamt 14 Jahre in sowjetischer Gefangenschaft eingebracht hatte. Seine letzte Haftstrafe endete 1988 – also unmittelbar vor dem Zusammenbruch des Sowjetsystems und der daraus resultierenden Unabhängigkeit Estlands.

Wie die Estonian World berichtet, würdigte anlässlich der Nachricht vom Tode Tartos der ehemalige Außenminister Estlands, Urmas Reinsalu, das Lebenswerk des Freiheitskämpfers mit den folgenden Worten: „Mut und Standhaftigkeit bei der Verteidigung der estnischen Freiheit machten Enn Tarto zu einem großen Sohn unserer Nation und einem wahren Helden.“

Selbst die harten sowjetischen Haftbedingungen hätten es nicht vermocht, Tartos Geist zu brechen, sagte Reinsalu weiter. Im Kern sei dessen Botschaft immer die gewesen, dass endlich Schluss sein müsse mit der Zeit der Versklavung der estnischen Nation.

Wie recht Tarto damit behalten sollte, zeigen die letzten drei Jahrzehnte, wenngleich Sorgen und Ängste vor einer erneuten „physischen“ Aggression Russlands leider allgegenwärtig sind. Zuletzt mehr denn je.

Geboren wurde Tarto am 25. September 1938 in der estnischen Hochschulstadt Tartu. Politisch trat er im Laufe seines Lebens vielfach in Erscheinung. Mal regional als Stadtrat, mal landesweit als Parlamentarier, zu dem er in Wahlen gleich dreimal berufen worden war.

Für sein Freiheitswerk ist Tarto nicht nur in Estland, sondern auch international vielfach geehrt und ausgezeichnet worden. Vor allem in Ungarn, Litauen und Polen hatte Tartos Wirken viel Aufmerksamkeit erhalten. Sein Wort, es hatte Gewicht.

Tarto war zudem Ehrenbürger seiner Geburtsstadt Tartu, wo auch der regierende Bürgermeister Urmas Klaas Worte tiefer Anerkennung fand. „Enn Tarto erinnerte uns jeden Tag daran, dass Freiheit kein Geschenk ist, sondern dass man sie in jedem Augenblick und mit jedem Herzschlag verteidigen muss!“

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sh

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