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Tierwohl

Estnisches Parlament stimmt für ein Pelzfarmverbot

Ein Gesetzentwurf zum Verbot von Pelzfarmen in Estland wurde am Donnerstag in erster Lesung im Riigikogu verabschiedet. Umfragen zufolge sind 75 Prozent der Menschen in Estland gegen den Betrieb von Pelzfarmen.

Pelztierzucht Tierquälerei
Es ist allgemein anerkannt, dass Pelztierzucht Tierquälerei ist, dennoch tun sich viele Länder schwer damit, diese zu verbieten. (Foto: Dzīvnieku brīvība, CC BY 2.0)
„Die Pelzindustrie erfüllt, anders als die Lebensmittelindustrie, keines der Grundbedürfnisse der Menschheit. Pelz ist ein Luxusgut, für das es sowohl ethischere als auch umweltfreundlichere Alternativen gibt“, so Jevgeni Ossinovski, Berichterstatter des Gesetzentwurfs.

Ossinovski sagte, dass viele verschiedene Chemikalien benötigt werden, um Tierpelz zu produzieren, und der gesamte Prozess erhöht auch den CO2-Fußabdruck des Landes. Er fügte hinzu, dass Pelzfarmen in Estland bereits verschwinden und viele dieser Unternehmen unprofitabel seien.

Ein Verbot des Verkaufs von Pelzprodukten in Estland stand jedoch nicht zur Debatte.

Der Gesetzentwurf sieht ein Verbot der Pelzfarmen bis 2023 vor, Tierschützer feiern die Entscheidung als einen wichtigen Schritt zum Verbot dieser Praxis, schreibt das estnische Nachrichtenportal ERR.

Kristina Mering, Präsidentin der Tierschutzorganisation Nahtamatud Loomad, sagte: „Heute ist ein symbolischer Tag – der Gesetzentwurf zum Verbot von Pelztierfarmen war auch schon einmal im Riigikogu, aber heute wurde er vorangetrieben, und wir sind jetzt zu substantiellen Diskussionen gelangt. Der in erster Lesung verabschiedete Gesetzentwurf zeigt, dass die zunehmende Besorgnis der Öffentlichkeit über Tierwohl die Entscheidungsträger erreicht hat und die Stimme der Menschen gehört wird.“

Die Pelztierzuchtindustrie in Estland war in den letzten Jahren stark rückläufig. Gegenwärtig gibt es in Estland noch 2.000 Pelztierfarmen, die meisten Pelzfarmen haben den Veterinärausschuss über ihre bevorstehende Schließung informiert. Eine kürzlich vom Meinungsforscher Kantar Emor durchgeführte Umfrage zeigt, dass 75 Prozent der estnischen Bevölkerung die Pelztierzucht und das Töten von Pelztieren nicht unterstützt.

Pelzfarmen sind im Vereinigten Königreich, in Norwegen, den Niederlanden, Österreich, Kroatien, Slowenien, Mazedonien, Serbien, Bosnien und Herzegowina, der Slowakei, Luxemburg, Belgien und der Tschechischen Republik verboten.

Der Gesetzesentwurf wird nun zur zweiten Lesung weitergeleitet, zu der die Parlamentarier Änderungsvorschläge einreichen können.

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ap

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