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Atomkraft statt Nobelauto

Bekommt Estland den Rolls-Royce unter den Atomkraftwerken? Absichtserklärung steht bereits

Die britische Automobil-Luxusmarke Rolls-Royce schickt sich an, ein Kompakt-Kernkraftwerk in Estland zu bauen. Eine entsprechende Absichtserklärung mit dem estnischen Energieunternehmen Fermi Energia wurde bereits unterzeichnet, vermeldet Estonian World in einem Beitrag.

Rolls-Royce Atomkraftwerk Estland
Grafische Darstellung eines Mini-Kernreaktors von Rolls-Royce. (Grafik: Rolls-Royce )
Untersucht werden soll zunächst, ob Aufbau und Betrieb kompakter Kernkraftwerke in Estland finanziell machbar sind. Eine Studie soll ferner zeigen, ob zentrale Punkte wie Netztauglichkeit, Kühlung, Notfallplanung, Personalwesen oder Lizenzierungsfragen zufriedenstellend beantwortet werden können.

Rolls-Royce führt ein Konsortium an, das ein kostengünstiges Serien-Kernkraftwerk entwickelt. Also modulare Reaktoren, die kurz als SMR bezeichnet werden. „Standardisierte, fabrikgefertigte Komponenten und innovative Fertigungsprozesse drücken die Kosten und tragen zur Vermeidung von Störungen im Zeitplan bei“, so eine Mitteilung des britischen Unternehmens. Betriebsbereit wären die Reaktoren, deren Leistung bei mindestens 440 Megawatt liegen soll, innerhalb eines Jahrzehnts.

Zwar wird der Name Rolls-Royce fast ausschließlich mit Nobelautos und Flugzeugturbinen in Verbindung gebracht, aber auch auf dem Feld der Kernkraft gibt es Vorzeigbares: Seit Mitte der 1960er betreibt das Unternehmen die Nuklearanlage, die alle britischen Atom-U-Boote versorgt.

Für Estland wären solche Kernreaktoren ein möglicher Pfad, um die selbst gesteckten Klimaziele relativ schnell zu erreichen. Kernenergie wird emissionsarm produziert (nicht jedoch CO2-neutral, wie häufig behauptet), ist dafür aber vor allem wegen Sicherheitsaspekten hoch umstritten.

>Ähnliche Projekte sind auch in Großbritannien geplant

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sh

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