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Finanzmarkt in Großbritannien

Europäische Privatanleger bei britischen Aktien äußerst zurückhaltend

  • Schwierige makroökonomische Rahmenbedingungen setzen den britischen Aktienmarkt unter Druck

  • Volumen der gehandelten verbrieften Derivate erreicht in diesem Monat 158 Millionen

  • Serix-Wert für den FTSE 100 fällt deutlich im September auf 87 Punkte

Anlegerstimmung Index Großbritannien
Der Anlegerstimmungs-Index „Serix“ der Firma Spectrum Markets zeigt die schlechte Stimmung (deutlich unter dem Durchschnitt von 100) der europäischen Privatanleger bezogen auf den britischen Aktienmarkt. (Quelle: Spectrum Markets)
Die Stimmung der Privatanleger bezogen auf den britischen Aktienmarkt ist relativ schlecht. Das geht aus dem sogenannten Serix-Index der europäischen Handelsplattform für verbriefte Derivate, Spectrum Markets („Spectrum“), hervor.

Das in Frankfurt ansässige Unternehmen hat seine Serix-Stimmungsdaten für europäische Privatanleger für den Monat September veröffentlicht. Für den britischen FTSE 100 zeigen die SERIX-Daten mit 87 Punkten eine deutliche Verschlechterung der Anlegererwartungen.

Der die 100 größten börsennotierten Unternehmen des Landes umfassende britische Leitindex hatte in der ersten Monatshälfte einen bemerkenswerten Aufwärtstrend vollzogen und erreichte um den 20. September seinen Höchststand.

Danach ging der Stimmungs-Index jedoch deutlich zurück.

Der SERIX-Wert zeigt die Stimmung der Privatanleger an, wobei eine Zahl über 100 für eine positive und eine Zahl unter 100 für eine negative Stimmung steht. (Weitere Informationen zur Methodik siehe unten).

Zum Vergleich: in Deutschland steht der Index-Wert im September bei 100 – dies entspricht einer ausgeglichenen Stimmung.

Marktmeinung

Michael Hall, Head of Distribution bei Spectrum
Michael Hall, Vertriebsleiter bei Spectrum. (Quelle: Spectrum Markets)
„Wir beobachten eine komplexe Kombination mehrerer negativer Faktoren, die gleichzeitig ihre Wirkung auf die britische Wirtschaft entfalten“, erklärt Michael Hall, Head of Distribution bei Spectrum.

„Britische Unternehmen wurden durch den Brexit, Covid-19, eine Energiekrise, die Inflation, die massive Staatsverschuldung, die hohen Zinssätze sowie die verzögerten Auswirkungen der ‚Mini-Budget‘-Politik der ehemaligen Premierministerin Liz Truss in Mitleidenschaft gezogen. All diese Faktoren scheinen das Vertrauen der Anleger geschwächt zu haben.“

„Die Entscheidung der Bank of England vom letzten Monat, die Zinssätze bei 5,25 Prozent zu belassen, ist ein zusätzlicher Indikator für die derzeitige Unsicherheit im Markt“, so Hall weiter.

„Darüber hinaus ist erwähnenswert, dass vier der neun Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses der Bank dabei für eine weitere Anhebung der Zinsen gestimmt hatten. Daher werden die Anleger in den kommenden Wochen und Monaten sehr genau auf die Entwicklung der wichtigsten volkswirtschaftlichen Indikatoren schauen, um hieraus die weitere Entwicklung abzuleiten.“

Spectrum September-Daten

Im September 2023 wurden bei Spectrum 158 Millionen verbriefte Derivate gehandelt, wobei 31,6 % der Trades außerhalb der traditionellen Handelszeiten (d. h. zwischen 17:30 und 9:00 Uhr MEZ) stattfanden.

90,3 % der gehandelten Derivate bezogen sich auf Indizes, 6,4 % auf Währungspaare, 2,2 % auf Rohstoffe, 1 % auf Aktien und 0,1 % auf Kryptowährungen, wobei die drei meistgehandelten Basiswerte der DAX 40 (41,1 %), der NASDAQ 100 (20,4 %) und der S&P 500 (10,7 %) waren.

Betrachtet man die SERIX-Daten für die drei wichtigsten zugrundeliegenden Werte, so blieben der DAX 40 und der NASDAQ 100 im neutralen bzw. positiven Bereich bei 100 bzw. 103, und der S&P 500 stieg von einem neutralen Wert von 99 auf einen positiven Wert von 108.

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