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Neue Strategie gegen Adipositas

Ran an den Speck! Briten sollen schlanker werden

„Ich war einfach zu fett!“ – Einen Mangel an Offenheit kann man dem britischen Premierminister Boris Johnson nun wahrlich nicht unterstellen. Vor allem dann, wenn es seinen politischen Zielen dient.

Boris Johnson Übergewicht
Boris Johnson, vom Helm- zum Sympathieträger? (Foto: Roger Fenton)
Auf seinem Twitter-Account hat der Regierungschef an diesem Montag – pünktlich zum Start einer UK-weiten Strategie zur Reduzierung von Fettleibigkeit – tiefe Einblicke in seinen jahrelangen Kampf gegen die Pfunde gewährt.

In dem Video gibt er freimütig zu, deutlich übergewichtig gewesen zu sein, als er im Frühjahr mit einer schweren Covid-19-Erkrankung auf der Intensivstation gelandet war.

Übergewicht wird international inzwischen als ein Hauptauslöser für schwere Krankheitsverläufe in Zusammenhang mit dem Corona-Virus angesehen.

„Ich wollte schon immer abnehmen“, sagte Johnson weiter, „und es gibt viele Leute, denen es genauso geht.“ In der Tat ist Fettleibigkeit (Adipositas) in Großbritannien ein weit verbreitetes Problem.

Laut einem CNN-Bericht liegen aktuell etwa 63 Prozent der britischen Erwachsenen oberhalb der Gewichtsgrenze, die im medizinischen Sinne als gesund angesehen wird. Fast die Hälfte davon gilt als fettleibig.

Häufig beginnt es leider schon im Kindesalter. So sind heute etwa 20 Prozent aller britischen Kinder im Alter von 10 bis 11 fettleibig. Und dort, wo soziale Benachteiligung ins Spiel kommt, ist der Wert gleich doppelt so hoch. Alarmierende Zahlen.

Johnson selbst sagt in dem Video, seit der Genesung von Covid-19 aktiv etwas für sein Gewicht getan zu haben. Schnelles Walken mit dem Hund sei nun fester Bestandteil seiner Tagesplanung, sagt der Premier.

Für den britischen National Health Service (NHS) ist es natürlich ein Geschenk, dass das politische Oberhaupt im Staate mit derart gutem und geläutertem Beispiel vorangeht.

Der NHS hat nämlich das ehrgeizige Ziel ausgerufen, das Übergewicht auf der Insel im Durchschnitt um 2,5 Kilogramm zu senken. Zur am Montag vorgestellten Strategie gehören beispielsweise (komplett sinnvolle) Maßnahmen wie die Angabe von Kalorienzahlen auf Speisekarten oder ein Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel.

„In den letzten Monaten der Pandemie haben wir gesehen, dass Übergewicht das Risiko birgt, an Covid-19 zu sterben“, heißt es in der Mitteilung. Zudem schade überschüssiges Fettgewebe lebenswichtigen Organen wie Herz, Lunge und Leber.

Der NHS hofft, durch das Programm in den nächsten 5 Jahren über 100 Millionen Pfund an Behandlungskosten einsparen zu können. Dafür müssen die Briten aber mitmachen – und abnehmen. Ob mit oder ohne Hund.

sh

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