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„Oh Gott, ich weiß, was du bist!“

England: Bissfeste Alligatorschildkröte aus Teich in Cumbria geborgen

Eine in nordeuropäischen Breitengraden äußerst seltene Alligatorschildkröte ist vor wenigen Tagen durch Zufall aus einem Teich in der englischen Grafschaft Cumbria gefischt worden. Das optisch dinosaurierähnliche Wesen ist normalerweise in den Sümpfen im Süden der USA beheimatet.

Alligatorschildkröte England
Alligatorschildkröten sind in Sümpfen und Flüssen im Süden der USA beheimatet. (Foto: Wild Side Vets/PA)
Ein ortsansässiger Hundespaziergänger hatte Fluffy, wie die Alligatorschildkröte inzwischen getauft wurde, in einem kleinen See in der Nähe von Ulverston entdeckt. Und bat auf Facebook um Hilfe bei der Identifizierung des ihm völlig unbekannten Tieres.

Glücklicherweise konnte eine Schildkrötenhalterin aus der Region auflösen. Sie lebte zuvor einige Jahre im südlichen US-Bundesstaat Florida und erkannte die charakteristischen Züge des Fleischfressers auf Anhieb wieder.

„Ich sah mir die Bilder an und dachte sofort: Oh Gott, ich weiß, was du bist“, so die Dame. „Ich habe schon Schnappschildkröten in freier Wildbahn gesehen, aber in einem viel größeren Maßstab. Sie können einem einen richtig bösen Biss verpassen.“ Das gilt übrigens auch für Jungtiere wie Fluffy.

Die Tiere gelten als teuer in der Haltung und schwierig in der Pflege

Die Schildkrötenart hat keine natürlichen Fressfeinde. Die Tiere können bis zu 80 Zentimeter groß und 70 Jahre alt werden. Und ja, mit ihren kräftigen Kiefern können sie Knochen durchbrechen, weshalb Streicheleinheiten bei Alligatorschildkröten so eine Sache sind.

Hinzu kommt, dass sie viele Arten von Wildtieren fressen und so beispielsweise dem Fischbestand eines Sees wie dem in Cumbria großen Schaden zufügen können. Es handelt sich um eine invasive Tierart, ein Fall für Spezialisten.

Stellt sich die Frage, wie Fluffy in den See gelangte. Fakt ist, dass die Haltung von Schnappschildkröten in England nicht verboten ist. Allerdinge gelten die Tiere als teuer in der Haltung und schwierig in der Pflege.

“Es ist sicherlich das erste Tier dieser Art, das wir hier in der Klinik sehen“

Daraus schließen mit dem Fall betraute Tierschützer, dass Fluffy von einem früheren Besitzer mit Absicht in dem Teich ausgewildert worden ist. Inzwischen ist das Reptil in der Obhut von Wild Side Vets, einer tiermedizinischen Organisation.

„Es ist sicherlich das erste Tier dieser Art, das wir hier in der Klinik sehen. Überhaupt sehen wir nur selten Reptilien in der Klinik. Und wenn doch, dann oft, weil sie falsch gehalten wurden“, teilte Wild Side Vets in einer Erklärung mit, die dem Guardian vorliegt.

Und weiter: „Es ist wichtig, dass man sich über die jeweilige Art, die man halten möchte, gründlich informiert und sicherstellt, über die richtige Unterbringung und das entsprechende Wissen zu verfügen.“ Sonst kann es eben auf einen Teich hinauslaufen, was definitiv nicht die Lösung ist.

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