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Wer’s versaut, zahlt drauf

Dänemark: Regierung peilt zusätzliche CO2-Steuer für Schwer- und Energieindustrie an

Die dänische Regierung hat dem Parlament diese Woche einen Vorschlag unterbreitet, der vorsieht, Unternehmen mit hohem Schadstoffausstoß extra zu besteuern. Der Schritt sei notwendig, um die avisierten Klimaziele zu erreichen, heißt es.

Co2-Steuer Dänemark
Ein Betonwerk auf der grünen Wiese. Bei der Produktion von Beton wird besonders viel Co2 freigesetzt. (Symbolbild: Valtron / depositphotos.com)
Konkret sind landesweit 70 Prozent weniger CO2 bis 2030 vorgesehen, verglichen mit dem Stand von 1990. Sehr ehrgeizig also, weshalb laut Plan vor allem die dicken Brocken der Schwerindustrie und des Energiesektors zur Kasse gebeten werden sollen.

Vorgesehen ist, betreffende Unternehmen zukünftig mit einem Extrabeitrag von etwa 160 US-Doller pro ausgestoßener Tonne Kohlendioxid zu besteuern. Aktuell zahlen einige dänische Unternehmen bereits einen Beitrag im Rahmen des EU-Emissionshandels. Die meisten sind aber (noch) befreit.

Ziel der Steuer wäre es, die Kohlenstoffemissionen des Landes bis 2030 um rund 3,7 Millionen Tonnen pro Jahr zu reduzieren. On top hat die Regierung angekündigt, noch in diesem Jahr separate Kohlenstoffsteuerpläne für die Landwirtschaft und den Verkehrssektor vorzulegen.

Es tut sich was, soll damit wohl die Botschaft dieser Woche sein. „Die Initiative soll sicherstellen, dass die Unternehmen, die das Klima beeinflussen, für ihre eigenen Emissionen bezahlen“, teilte der für den dänischen Steuerhaushalt zuständige Minister Jeppe Bruus in einem Statement mit.

Ein kleines Hintertürchen (in Form eines geminderten Steuersatzes) enthält der Vorschlag laut Earth.org jedoch für die Zementindustrie, wo der Produzent Aalborg Portland zu Dänemarks größten Umweltverschmutzern gehört. Too big to fail? Man weiß es nicht.

Zudem hat die Regierung mitgeteilt, die Unternehmen mit ca. 7 Milliarden Kronen (rund 1 Mrd. Euro) beim Umstellen auf umweltfreundliche Technologien zu unterstützen. Wohl auch, um das Risiko zu minimieren, dass wichtige Technologien ins weniger CO2-besteuerte Ausland abwandern.

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