Facebooktwitterpinterestrssinstagram

Fahrradfreundliches Dänemark

Dänische Studie: Radfahren führt zu einer Viertelmillion weniger Krankheitstagen

Eine neue Auswertung im Auftrag von Dansk Industri (Spitzenorganisation der dänischen Handels- und Arbeitgeberverbände) kommt zu dem Ergebnis, dass die Wirtschaft, die Volksgesundheit und der Verkehr davon profitierten, wenn die Dänen öfter auf ihr Fahrrad stiegen. So geschehen zuletzt aufgrund von tagelang sonnigem Wetter in Dänemark: Die Fahrradwege waren so voll wie selten, schreibt der DI auf seiner Website, die Autotrassen um so leerer.

Radfahrer in Kopenhagen
Radfahrer im winterlichen Kopenhagen. (Foto Max Adulyanukosol)

Die Dänen sind grundsätzlich ihrem Fahrrad zugeneigt, Kopenhagen ist, noch vor Amsterdam, die fahrradfreundlichste Stadt der Welt. Und doch kommen die Autoren der Auswertung zu dem Ergebnis, dass es besser wäre, wenn noch mehr Dänen über die schöne Jahreszeit hinaus auf ihr Auto verzichteten und auf das Fahrrad umstiegen.

Die Untersuchung der Firma Incentive im Auftrag des DI analysierte, in welchem Maße der Straßenverkehr, die Krankheitstage und die Wirtschaft davon profitierten, wenn die jährliche Fahrradnutzung um 10 Prozent anstiege.

Die Analyse kommt zum Ergebnis, dass diese Art der körperlichen Betätigung zu 267.000 Krankheitstagen weniger führte, und damit letztlich zu 112.000 Arbeitstagen mehr. Die Berechnung basiert auf der Annahme, dass 1.200 km mehr im Jahr einen Krankheitstag weniger zur Folge hat. die Analysten errechneten einen daraus resultierenden wirtschaftlichen Vorteil von 152.000 Euro pro Jahr.

Die Staustunden in der Hauptstadtregion, wo der Effekt von mehr Radfahrern am größten wäre, würden um 6 Prozent zurückgehen.

Unternehmen ziehen Konsequenzen aus den Ergebnissen

Viele Arbeitgeber zeigten sich an den Ergebnissen der Untersuchung sehr interessiert. Die Firma Agilent Technologies aus Glostrup, Nord-Seeland, fand bei einer Mitarbeiterbefragung heraus, so die Website danskindustri.dk, dass viele ihrer Mitarbeiter, die einen Pendelweg von bis zu 15 km hatten, immer noch das Auto dem Fahrrad vorzogen.

Das Unternehmen versucht nun einen Weg zu finden, ihre Angestellten zu ermutigen, öfter das Fahrrad zu benutzen. Agilent Technologies ist momentan auf der Suche nach einem Fahrradverleihsystem, bei dem diverse Fahrradtypen zu haben sein sollen: Lasten-, Elektro- und Rennräder sollen die verschiedenen Ansprüche der Angestellten zufriedenstellen und so zum Umsatteln animieren.

Michael Svane, Chef des Infrastruktur- und Transportverbandes, einer unabhängigen Abteilung von Dansk Industri, kommentierte den Sachverhalt mit den Worten: „Es ist im Interesse aller, wenn mehr Leute mit dem Fahrrad zur Arbeit führen. Je mehr Leute Rad fah­ren, desto mehr Platz auf den Straßen für denjenigen Verkehr, für den Radfahren keine Alternative ist.“

ap

Sie wollen diesen Beitrag teilen?

Facebooktwitterredditpinterestmail
Subscribe
Benachrichtige mich zu:
guest

0 Comments
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen