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Druck auf die Krankenhäuser wirkt sich negativ auf Patienten aus

Dänischer Patientenverband fordert mehr Pflegepersonal aus dem Ausland

„Wir befinden uns in einer ziemlich kritischen Situation“, sagt Danske Patienter nach einer Studie über den Arbeitsdruck in Krankenhäusern.

Rigshospitalet Gesundheitssystem Dänemark
Das Rigshospitalet in Kopenhagen – nach dem Universitätsklinikum Odense das größte Krankenhaus Dänemarks. (Symbolbild: Johan Wessman, News Øresund, CC BY 2.0)
Der dänische Patientenverband Danske Patienter fordert, mehr ausländische Fachkräfte einzustellen, um der Unterbesetzung in Krankenhäusern entgegenzuwirken.

Sowohl kurzfristige als auch langfristige Probleme mit dem Mangel an medizinischem Personal in dänischen Krankenhäusern müssen angegangen werden, so Danske Patienter, der Dachverband aller Gesellschaften für Patienten und deren Angehörige in Dänemark.

Der Aufruf der Organisation erfolgte, nachdem viele Ärzte und Pflegekräfte in einer Studie festgestellt hatten, dass der Druck auf die Krankenhäuser sich negativ auf die Patienten auswirkt.

Die stellvertretende Direktorin von Danske Patienter, Annette Wandel, sagte, dass die Kapazitäten sowohl im privaten als auch im öffentlichen Gesundheitssektor erhöht werden müssen. Es müsse mehr Personal im Sektor gehalten und mehr ausgebildet werden, sagte sie, berichtet die dänische Nachrichtenagentur Ritzau, laut Belingske.

„Die Option, ausländische Arbeitskräfte einzusetzen, muss ins Spiel gebracht werden“, fügte Wandel hinzu.

Die Umfrage, auf der die Forderung von Danske Patienter fußt, wurde in Zusammenarbeit mit einer Reihe von Gewerkschaften für dänische Mediziner – darunter Oberärzte, Assistenzärzte und Krankenschwestern – im Rahmen einer Dokumentation des Fernsehsenders TV2 durchgeführt.

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54 Prozent der Ärzte in der Ausbildung gaben in der Umfrage an, dass Unterbesetzung oder hohe Arbeitsbelastung dazu beigetragen haben, dass sich der Zustand der Patienten verschlechtert hat.

Fachärzte und Krankenschwestern sagten dasselbe in 47 bzw. 46 Prozent der Fälle.

Einige der Ärzte und Krankenschwestern gingen sogar so weit zu sagen, dass der Druck auf das Personal tödliche Folgen haben könnte: 9 Prozent der Ärzte und Krankenschwestern in der Ausbildung gaben an, dass Unterbesetzung oder hohe Arbeitsbelastung zum Tod eines Patienten beigetragen haben.

Wandel sagte, die Situation sei äußerst ernst.

„Wir befinden uns in einer sehr kritischen Situation“, sagte sie und verwies auf die Coronavirus-Krise und die Streiks des Pflegepersonals, die das Gesundheitssystem zunehmend unter Druck setzten.

„Es kann für die Patienten sehr gefährlich werden, wenn mehr Fehler passieren“, fügte sie hinzu.

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ap

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