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Finanzierung unklar

Litauen plant Eröffnung des Holocaust und Ghetto Wilna Museums im Jahr 2025

Das Museum für den Holocaust in Litauen und das Vilniuser Ghetto wird auf Initiative des Vilniuser Gaon-Museums für jüdische Geschichte im Gebäude der ehemaligen Ghetto-Bibliothek eingerichtet, das schreibt das Museum auf seiner Website.

Ghetto Vilnius Museum
Das renovierungsbedürftige Gebäude des künftigen Museums des Holocaust in Litauen und das Wilnaer Ghettos. (Foto: Vilniuser Gaon Museum der Jüdischen Geschichte)
Vor dem Zweiten Weltkrieg befand sich die Bibliothek der Aufklärungsgesellschaft Meficei Haskalah (wörtlich: „Verbreiter der Aufklärung“) in dem Gebäude in der Strašuno-Straße 6 (heute Žemaitijos-Straße 4). Die Bibliothek wurde während der ersten sowjetischen Besatzung 1940 verstaatlicht und im Frühjahr 1941 in die Bibliothek Nr. 5 umgewandelt.

Bis zur Errichtung des Wilnaer Ghettos befand sich hier der erste Judenrat. Nach der Errichtung des Ghettos in Vilnius/Wilna wurde die Bibliothek in das Gebiet des Großen Ghettos eingegliedert und war fast bis zur Auflösung des Ghettos im September 1943 in Betrieb.

Die Ghettobibliothek wurde von Herman Krukas geleitet, einem Flüchtling aus Warschau und Bibliographen, der ein Tagebuch schrieb, das heute als „Die letzten Tage des litauischen Jerusalem“ bekannt ist, wie das Gaon-Museum mitteilt.

Die Bibliothek wurde wegen ihrer regen kulturellen Aktivitäten oft als Kulturzentrum bezeichnet: Sie beherbergte eine Buchhandlung, ein Archiv, ein Statistik- und Adressbüro sowie kulturelle Veranstaltungen.

Im Jahr 1944 gründeten jüdische Überlebende des Holocaust, angeführt von den Schriftstellern Shmerke Kačerginskis und Avram Suckever, in diesem Gebäude das Jüdische Museum, das 1949 von den sowjetischen Behörden geschlossen wurde. Zu Sowjetzeiten war eine Schule darin untergebracht.

Das Gebäude wurde später an das Vilniuser Gaon Museum übergeben.

Finanzierung der Gebäuderenovierung unklar

Momentan gibt es jedoch Unklarheiten darüber, wie die Renovierung finanziert werden soll. Eine Ausschreibung des Gaon-Museums auf der Suche nach einem Bauunternehmen, das das Gebäude in Stand setzen soll, wurde gerichtlich ausgesetzt, schreibt die Website des litauischen Rundffunks LRT.lt.

Simonas Strelcovas, Leiter des Vilniuser Gaon Museums, hofft, dass die Eröffnung des neuen Museums dennoch für Besucher im Jahr 2025 möglich sein werde.

„Das Gebäude ist in einem schlechten Zustand […]. Es ist von historischem Wert, was in Mittel- und Osteuropa, wo Städte oder Ortschaften während des Krieges zerstört wurden, selten ist, und wir haben ein historisches Gebäude, in dem wir ein Museum eröffnen wollen“, sagte Strelcovas gegenüber der baltischen Nachrichtenagentur BNS.

„Ich kann mich nicht im Detail zu dem Verfahren äußern. Gegen die einstweiligen Maßnahmen wurde Berufung eingelegt, da sie dem Staat erhebliche finanzielle Verluste verursachen. […] Es soll 2025 eröffnet werden, und ich hoffe, dass es das wird“, so Strelcovas weiter.

Das neue Museum wird Ausstellungen beherbergen, die die Geschichte des Holocausts in Litauen und des Ghettos von Vilnius widerspiegeln, mit Artefakten aus dem Ghettogebiet und anderen Exponaten.

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