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„Absolut überwältigend“

Sensation in England: Intaktes Ei aus Römerzeit entdeckt – komplett mit Dotter und Eiweiß

Bei Ausgrabungen in Aylesbury in Buckinghamshire haben Archäologen ein Ei aus der Römerzeit entdeckt, dessen nachträgliche Untersuchung nun ergab, was nicht für möglich gehalten wurde: Es enthält noch Dotter und Eiweiß. Es ist völlig intakt.

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Das rund 1.700 Jahre alte Ei erwies sich nun als völlig intakt. (Foto: Oxford Archaeologist)

Damit gilt der Fund, bezogen auf sein Alter, als einzigartig in der Welt. Die beteiligten Forscher gehen davon aus, dass es vor rund 1.700 Jahren als Teil eines römischen Bestattungsrituals in einem Korb in eine Grube beigelegt wurde.

Edward Biddulph, leitender Projektmanager bei Oxford Archaeology, zu den Ergebnissen des vor wenigen Tagen durchgeführten Mikro-CT-Scans: „Die Tatsache, dass das Ei immer noch seinen ursprünglichen Inhalt bewahrt, ist absolut überwältigend.“

Faszinierend auch, dass es Jahre brauchte, um endlich die 3D-Bilder vom Inhalt des Eies zu erhalten. Die Ergebnisse einer 2019 veröffentlichten Voruntersuchung deuteten nämlich auf einen nicht organischen Inhalt hin.

Zugleich war es das einzige Ei, das die archäologischen Ausgrabungen im Vorfeld einer Wohnbebauung in Berryfields „überlebte“. Andere Eier aus der Stätte zerbrachen und sollen an Ort und Stelle einen „starken Gestank“ verbreitet haben. 1.700 Jahre eben.

“Es ist unglaublich zu sehen, wie das Ei auch nach Jahren noch Geheimnisse preisgibt“

„Es ist unglaublich zu sehen, wie das Ei auch nach Jahren noch Geheimnisse preisgibt“, sagte Biddulph nun. Die jüngsten Arbeiten wurden von der Restauratorin Dana Goodburn-Brown durchgeführt, die das Ei zum Scannen an die Universität von Kent brachte.

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Die Fundstelle mit Teilen des Korbgeflechts, in dem die Eier damals in die Grube gelegt wurden. (Foto: Oxford Archaeologist)

Nun wird überlegt, wie der Inhalt extrahiert werden kann, ohne es zu zerstören. Ziel ist die Konservierung der Hülle. „In Zukunft wird es sehr spannend sein zu sehen, ob wir die modernen Analysetechniken nutzen können, um noch mehr über diesen Fund zu erfahren“, sagte Biddulph.

Doch wie kommt die Flüssigkeit aus dem Ei? „Es ist ein bisschen so, als würde man ein Ei ausblasen. Aber natürlich ist es ein viel feinerer Prozess“, sagte der Forscher gegenüber der BBC.

„Es gibt ein riesiges Potenzial für weitere wissenschaftliche Forschung. Bald folgt die nächste Etappe im Leben dieses bemerkenswerten Eies“, so seine Einschätzung. Man wird noch von dem kleinen, ovalen Fundstück aus Aylesbury hören, das scheint mal sicher.

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