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Untersuchungsergebnisse vorgestellt

England: In Grabkammer aus 7. Jh. entdeckter Schmuck „begleitete“ hochrangige Dame ins Jenseits

Eine uralte Grabstätte zu finden, ist die eine Sache. Sie richtig zu deuten, die andere. Ein Jahr nach dem aufsehenerregenden Fund frühmittelalterlicher Artefakte und Skelettteile auf Bauland in Harpole haben die beteiligten Archäologen diese Woche neue Forschungsergebnisse präsentiert.


Bilder 1 bis 5: Museum of London Archaeology (MOLA)

Im Zentrum des Interesses standen dabei eine wundervoll gearbeitete Kette und ein Kreuz, das aufgrund seiner Fragilität weiterhin behutsam restauriert und zu einem späteren Zeitpunkt der Öffentlichkeit präsentiert werden soll.

Eine Mikroanalyse unter Laborbedingungen ergab jüngst, dass es aus dünnen Silberplatten besteht, die auf Holz befestigt waren. Beide Bestandteile werden bei anstehenden Folgeuntersuchungen im Fokus stehen. Ein mögliches Datum für weitere Informationen wurde noch nicht genannt.

Aber: Vorgestellt wurde als Vorgeschmack eine Röntgenaufnahme des Kreuzes, die auf einem Erdblock in der Grabstätte gemacht wurde. Die zuständigen Forscher des Museum of London Archaeology (MOLA) ordneten es bereits der Kategorie „selten bis einzigartig“ zu (s. Bildergalerie).

Vor 1350 Jahren wurde hier eine gesellschaftlich hoch angesehene Dame begraben

Ähnlichkeiten bestehen laut Untersuchungsbericht zu Brustkreuzen, die zuvor bereits in anderen Frauengräbern gefunden wurden. Konkret gehen die Wissenschaftler davon aus, dass hier – in Harpole – vor rund 1350 Jahren eine junge, gesellschaftlich hoch angesehene Dame begraben wurde.

Archäologe Simon Mortimer dazu bei der BBC: „Der Schlüssel ist, die volle Bedeutung dessen zu verstehen, wer sie war, woher sie kam und warum. Wir gehen davon aus, dass die Antworten unser historisches Verständnis zur frühmittelalterlichen Region Northamptonshire neu definieren werden.“

Fund Harpole 5
So in etwa könnte das Grab der hochrangigen Dame im 7. Jahrhundert ausgesehen haben. (Bild: Museum of London Archaeology / MOLA)

Für den hohen Status der Dame spricht auch Artefakt Nummer 2, dessen wundervolle Optik und Verarbeitung durch die nun abgeschlossene Restaurierung zur Geltung kommt. Die Bildergalerie oben zeigt das wertvolle Schmuckstück in der Perspektive vor und nach der Reinigung.

“Wir wussten gleich, dass da etwas sehr Bedeutendes ist“

Vor allem brachte die Feinarbeit an dem quadratisch geformten Anhänger dessen reiche, fast funkelnde Farbpalette zum Vorschein. Er besteht aus Gold, stechend rotem Glas, Halbedelsteinen und rund 30 Anhängern sowie Perlen.

Die Herstellung der Kette wurde auf den Zeitraum um 670 nach Christus datiert. Gefunden wurde die Grabstätte im Dezember 2023 und schnell als potenzielle Sensation Marke Sutton Hoo gefeiert. Wer weiß, was die weitere Forschung bringen wird?

„Als die ersten Goldschimmer am Boden auftauchten, wussten wir gleich, dass da etwas sehr Bedeutendes ist. Wir ahnten jedoch nicht, wie besonders es sein würde“, schilderte vor ziemlich genau einem Jahr ein MOLA-Archäologe den Moment des Fundes in Harpole.

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