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Bemerkenswerter Fund in Halmstad

Schweden: Grabstätte mit edlem Schwert unter mittelalterlichem Kloster entdeckt

In der westschwedischen Hafenstadt Halmstad sind Archäologen bei Ausgrabungen vor wenigen Tagen auf Teile eines mittelalterlichen Friedhofs gestoßen. Die insgesamt 49 Gräber befanden sich einst unter einem Kloster, das nur von 1494 bis 1531 in „Amt und Würden“ war.


Bilder 1 bis 4: Kulturmiljö Halland

Aus der ohnehin aufregenden Entdeckung ragte sprichwörtlich eine Grabstätte heraus: die eines für damalige Verhältnisse hünenhaften Ehrenmannes, der vor Jahrhunderten mit einem bzw. seinem Schwert beigesetzt wurde.

Es handelte sich um das einzige Artefakt in dem Grab und wurde links neben dem Skelett des Mannes geborgen, der laut einer osteologischen Untersuchung mindestens 1,90 Meter groß gewesen sein muss – das ebenfalls stattliche Schwert maß mit Griff etwa 1,3 Meter.

Laut ersten Untersuchungen ist auf dem Schwert eine aus zwei Kreuzen bestehende Verzierung zu erkennen. Die Kreuze waren wahrscheinlich aus Edelmetall gefertigt und eingearbeitet, wie eine Röntgenbild-Analyse ergab. Ein fantastischer Fund.

Schon 1932 wurden bei einer Ausgrabung erste Überreste des Klosters freigelegt

Schwerter werden nach Angaben der Kulturbehörde von Halland nur selten in mittelalterlichen Gräbern gefunden. Die Archäologen deuten daher das Vorhandensein der Waffe in dem vorliegenden Fall als klares Zeichen für den hohen Rang und Sozialstatus des Verstorbenen.

Schwert Schweden Halmstad 5
Ungefähre Lage von Halmstad im Südwesten Schwedens. (Eigene Darstellung / NordNordWest / BY-SA 3.0)

Das Grab wurde am Lilla Torg entdeckt, einem Platz im Stadtzentrum, der im 15. Jahrhundert zum Franziskanerkloster Sankta Anna gehörte. Die Überreste der Klosterküche und der Kirche entdeckten Archäologen bei der ersten Ausgrabung auf dem Platz im Jahr 1932.

Bei der diesjährigen Ausgrabung wurden weitere Teile der Klosterkirche freigelegt. Das Grab mit dem Schwert konnte unter dem Boden des Südschiffs geborgen werden. In der Nähe fanden die Experten zwei weitere Gräber, eines von einer erwachsenen Frau und das andere von einem Mann.

Hintergrund: Halmstad liegt etwa 500 Auto-Kilometer südwestlich von Stockholm und erhielt 1307 das Stadtrecht. Das historische Zentrum entstand in der Folge in den 1320er Jahren – als Teil des in der Region damals machthabenden dänischen Königreichs.

Das Sankta-Anna-Kloster wurde nach seiner lediglich 35 Jahre währenden Dienstzeit immer wieder für andere Zwecke genutzt: als Waffenlager und Krankenhaus beispielsweise. Ein verheerender Brand im Jahr 1619 zerstörte den größten Teil der Stadt, einschließlich der Reste des Klosters.

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