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Studium in Deutschland, Karriere im Ausland

Berufsziel Ausland: Nordeuropa bei jungen Frauen sehr beliebt

Studium in Deutschland, Karriere im Ausland: Laut einer aktuellen Studie wollen 17,2 Prozent aller Hochschulabsolventen Deutschland nach dem Abschluss für den beruflichen Einstieg verlassen. Viele davon zieht es in den Norden Europas, der vor allem bei weiblichen Studierenden hoch im Kurs steht. Frage in die Runde: Warum ist das so? Was macht Nordeuropa gerade für Frauen interessant?

Köln/Maastricht, Mai 2018: Die von NORDISCH.info in Auftrag gegebene Studie „Internationale Migration: Postgraduelle Wanderungsabsichten von Studierenden in Deutschland“ kommt zu dem Ergebnis, dass 17,2 Prozent der Hochschülerinnen und Hochschüler nach dem Abschluss abwandern wollen. Ziel: der berufliche Einstieg außerhalb der Bundesrepublik.

Zur Einordnung zunächst der Blick auf Gesamteuropa

„Nahe liegendes“ Fokusgebiet ist dabei zunächst das europäische Ausland. Rund 50 Prozent der Studierenden mit Abwanderungswunsch zieht es dorthin. Zum Vergleich: Über Europa hinaus sind die USA (14,9 %), Kanada (4,6 %) und Australien (4,4 %) favorisiert für den beruflichen Einstieg außerhalb Deutschlands – erwartungsgemäß allesamt englischsprachige Nationen.

Top-10 Zielländer nach dem Studienabschluss
DIAGRAMM 1: Top-10 Zielländer nach dem Studienabschluss – nach Geschlecht (Basis: Weltweit / 204 Länder)

Es sind vor allem Akademikerinnen, die im europäischen Ausland beruflich Fuß fassen wollen. Während 54,4 Prozent der weiblichen Befragten, die Deutschland nach dem Studium verlassen wollen, ein Land innerhalb Europas anvisieren, sind es auf männlicher Seite lediglich 43,0 Prozent.

Unterschiede zeigen sich auch mit Blick auf einzelne Fachbereiche, denn interessant ist das europäische Ausland vor allem für Studierende der Felder Psychologie (65,1 %), Rechtswissenschaft (60,6 %) und Mathematik (60,0 %).

Studierende mit Migrationsabsicht
DIAGRAMM 5: Studierende mit Migrationsabsicht – Migrationsziel Europa nach Fachbereich (Basis: Weltweit / 204 Länder)

Nordeuropa: Warum als berufliches Ziel so beliebt bei Frauen?

Die Untersuchung geht weiter ins Detail. Im Fokus insbesondere: die berufliche Anziehungskraft Nordeuropas. Hier fällt auf, dass gerade der Norden für weibliche Studierende sehr attraktiv zu sein scheint. Dies betrifft vor allem das Vereinigte Königreich (weiblich: 21,4 %; männlich: 12,5 %) und Irland (w.: 5,3 %; m.: 1,7 %).

DIAGRAMM 4: Top-10 studentische Zielländer nach dem Studienabschluss – europäisches Ausland nach Geschlecht (Basis: Europa / 46 Länder)

Aber auch für die Niederlande, Schweden und Dänemark liegt hinsichtlich der Top-10-Zielländer innerhalb Europas eine erhöhte weibliche Präferenz vor. Umgekehrt ist die Situation in der Schweiz (w.: 8,7 %; m.: 16,8 %) und der Türkei (w.: 4,7 %; m.: 9,1 %), beide Länder sind für Männer in der Frage nach dem beruflichen Einstieg deutlich attraktiver.

Interessanterweise deutet sich für den Norden Europas – im Vergleich zu Gesamteuropa – auch eine Verschiebung bei den Fachbereichen an. So zeigt sich, dass es in der Spitze eher Studierende aus den Bereichen Erziehungswissenschaften (47,6 %), Sprach- und Kulturwissenschaften (45,8 %) sowie Informatik (43,6 %) in den Norden zieht.

Studierende mit Migrationsziel Europa
DIAGRAMM 7: Studierende mit Migrationsziel Europa – Darstellung für Nordeuropa nach Fachbereichen (Basis: Europa / 46 Länder)

Was macht Nordeuropa für Frauen so interessant? Und warum sind es insbesondere die hierzulande händeringend gesuchten Erziehungswissenschaftler, die Deutschland in Richtung Nordeuropa verlassen wollen? Wir sind gespannt auf Ihre Kommentare.

Download der gesamten Studienergebnisse

Download Studienergebnisse
Download der gesamten Studienergebnisse.

Anne Knappe

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