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Kritiker halten das MUP für eine Strafe für „verantwortungsvolle Trinker“

Flasche Wein nur noch ab 7,15 Euro: Schottland hebt Mindestpreise für Alkohol deutlich an

Die schottische Regierung hat am 1. Mai 2018 einen Mindestpreis für Alkohol eingeführt. Seither gilt ein sogenannter MUP (minimum unit price) für Alkoholeinheiten, der aktuell noch bei 50 Pence (0,6 Euro) liegt.

Alkoholpreise Schottland
Hoch die Gläser, hoch die Preise. – Der Alkoholpreis wird in Schottland zum September 2024 deutlich angehoben werden. (Foto: Kelsey Chance)
Nun hat die Regierung angekündigt, den Preis pro Einheit ab Ende September auf 65 Pence (0,76 Euro) steigern zu wollen. Der Schritt werde Leben retten, die Zahl der Krankenhauseinweisungen verringern und positive Auswirkungen auf das gesamte Gesundheitssystem haben. So der Plan.

Konkret bedeutet der Schritt, dass Geschäfte in Schottland eine Flasche Wein nach der Erhöhung nicht mehr für weniger als 6,09 Pfund (7,15 Euro) verkaufen können. Die Preiserhöhung unterliegt noch der Zustimmung des Parlaments.

Schottland war das erste Land der Welt, das 2018 einen Mindestpreis für den Verkauf von alkoholischen Getränken festlegte. Die Regierung begründete die Erhöhung mit der Inflation und damit, dass mehr Maßnahmen zur Bekämpfung alkoholbedingter Gesundheitsprobleme erforderlich seien.

Kritiker halten dagegen, der MUP bestrafe „verantwortungsvolle Trinker“

„Wir sind uns darüber im Klaren, dass Alkohol nach wie vor bei zu vielen Menschen in diesem Land erhebliche gesundheitliche Schäden verursacht“, heißt es in einer Mitteilung. „Wir als Regierung sind entschlossen, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um die Schäden durch Alkohol zu verringern.“

Die Pläne werden dem schottischen Parlament am 19. Februar vorgelegt, und der neue Mindestpreis soll am 30. September in Kraft treten. Kritiker halten dagegen, der MUP sei kein Wundermittel und bestrafe „verantwortungsvolle Trinker“.

Der zuständige Handelsverband geht laut BBC sogar so weit zu sagen, die Erhöhung des Mindestpreises erhöhe das Kriminalitätsrisiko.

„Damit wird das Problem des Alkoholkonsums nicht angegangen. Jeder, der ein Suchtproblem hat, wird das Produkt stehlen, wenn er es sich nicht mehr leisten kann.“

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