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Arktische Region stellt besondere Aufgaben

Norwegens Armee entwickelt mit den USA Kriegstechnologie für „zukünftige Konflikte“ bei Schnee und Eis

Bereits 2022 haben US-amerikanische und norwegische Spezialeinheiten im Verbund mit 50 ausgewählten Unternehmen begonnen, Kampf- bzw. Kriegstechnologie für den Einsatz unter arktischen Bedingungen zu entwickeln.

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Passend zu Norwegen: Die Innovationsziele konzentrieren sich auf Einsätze unter speziellen klimatischen und örtlichen Bedingungen. (Foto: Anders Fehn / FFI)

Vor wenigen Tagen wurden nun die ersten Ergebnisse der Kooperation vorgestellt. Dazu fand in der norwegischen Kommune Horten eine Technologiedemonstration der US Special Operations Command (USSOCOM) und des Norwegian Special Operations Command statt.

Die Soldaten setzten bei der Übung künstliche Intelligenz, Drohnenschwärme und Unterwasserroboter ein, um testweise Besatzungsmitglieder aus einem abgestürzten Patrouillenflugzeug zu bergen.

Für den USSOCOM sind solche Innovationszyklen längst Usus. Neu ist aber, dass man sich in Norwegen erstmals einen internationalen Partner für die sehr gezielte Weiterentwicklung von Militärgerät ins Boot geholt hat.

Die norwegischen Spezialeinheiten (FS) und das norwegische Verteidigungsforschungsinstitut (FFI) haben im Rahmen der Vereinbarung Einsatzpersonal und Wissenschaftler zur Verfügung gestellt. Ziel war es, die Experimente möglichst unter Realbedingungen stattfinden zu lassen – bei Schnee und Eis.

„Bei solchen Innovationszyklen geht es darum, Lösungen für reale Probleme zu finden, mit denen Spezialsoldaten im Einsatz konfrontiert sind“, erklärte Torgeir Mørkved die außergewöhnliche Mission. Er ist Forschungsleiter beim FFI und damit tief involviert in das Projekt.

Konkret wurde den Meldungen zufolge schon nach besonders kältebeständigen Batterien geforscht. Oder auch nach Lösungen, die es der Besatzung eines Hubschraubers ermöglichen, mit Tauchern unter Wasser zu kommunizieren.

„Es ist erstaunlich, wie viel die Unternehmen und Forscher in kurzer Zeit erreicht haben“

Mithilfe dieser Experimente soll es gelingen, Soldaten und deren teils sehr speziellen Bedarfe näher an die Forschung zu binden. Und natürlich an Unternehmen, die die gewünschte Ausrüstung erst unikatartig und dann idealerweise in Serie produzieren.

Die eingeladenen Technologieunternehmen haben sich im Rahmen des Projektes speziell mit der militärischen Kommunikation in einem umkämpften Gebiet befasst. Und zwar dort, wo der imaginäre Feind versucht, die Spezialeinheiten zu entdecken und deren Kommunikation zu sabotieren.

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Auch neue Drohnentechnologie kam bei den Übungen zum Einsatz. (Foto: Espen Hofoss / FFI)

Neben 10 norwegischen Unternehmen haben rund 40 Unternehmen aus den USA und einige aus dem Vereinigten Königreich an dem Innovationszyklus teilgenommen. Sie erhielten von USSOCOM finanzielle Unterstützung, um ihre Technologien weiterzuentwickeln.

„Es ist erstaunlich zu sehen, wie viel die Unternehmen und Forscher in kurzer Zeit erreicht haben“, teilte Generalmajor Joar Eidheim, Kommandeur der norwegischen Spezialstreitkräfte, im Anschluss an die Demonstration mit.

Man sei laut Eidheim verpflichtet, international zusammenarbeiten, sowohl bei der Entwicklung von Technologien als auch bei der Suche nach Einsatzkonzepten, die diese nutzen. Norwegen allein hätte seiner Meinung nach nie einen solchen Innovationsschub leisten können.

„Der Einsatz in arktischen Regionen ist eine besondere Herausforderung. Es gibt enorme Vorteile für diejenigen, denen es gelingt, neue Technologien sinnvoll einzusetzen“, sagt der Kommandeur. „Die hier geleistete Arbeit trägt dazu bei, dass wir besser auf zukünftige Konflikte vorbereitet sind.“

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