Klimawandelleugnung die neueste Stimmenfangstrategie der Rechten
Sonntagsfrage in Finnland: Rechtspopulisten deutlich vor Regierungsparteien
Die rechtspopulistische Partei Finnlands, „Wahre Finnen“, gewinnt weiter an Boden in den ersten Monaten der von den Sozialdemokraten geführten Regierung. Die neueste Umfrage im Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunksenders Yle zeigt einen deutlichen Vorsprung der Rechten vor allen anderen Parteien. Absurd scheint, dass der aktuelle Zulauf zur Finnenparetei vor allem von den Wählern der Sozialdemokraten stammt.
Die Sozialdemokraten, die bei den Parlamentswahlen im April die stärkste Kraft waren und somit den Premierminister stellten, liegen mit 13,9 Prozent Unterstützung um neun Prozentpunkte zurück.
Gegenüber der letzten Umfrage vor einem Monat verlor die SDP weitere 1,7 Prozentpunkte. Die Grünen liegen mit 14,2 (-0,3) Prozentpunkten an insgesamt dritter Stelle, hinter der konservativen und martkliberalen Nationalen Sammlungspartei. Die Grünen sind momenten die stärkste Partei der aus fünf Parteien bestehenden Mitte-Links-Regierungskoalition.
Die finnischen Regierungsparteien sind neben den Sozialdemokraten, die liberale Zentrumspartei des letztjährigen Regierungschefs Juha Sipilä, die Schwedische Volkspartei, die Grünen sowie die Linken.
Nach Angaben des Umfrageinstituts, Taloustutkimus, scheint die neue Unterstützung der Finnenparetei von den SDP-Wählern zu kommen. Wobei diese nicht an der nationalistischen und migrantenfeindlichen Agenda der Rechtspopulisten interessiert sind, sondern an ihrer Leugnung des Klimawandels.
Der Aufwind der „Wahren Finnen“ komme daher, heißt es in der Analyse des Umfrageinstituts, dass die Partei neue Steuern auf Kraftstoffe ablehnt und die Bemühungen der Regierung, die Auswirkungen der Landwirtschaft auf das Klima zu verringern, mit der plumpen Vorderung des Rechts der Finnen auf Fleisch lautstark konterkariert.
Taloustutkimus befragte zwischen dem 2. Oktober und dem 5. November 3.414 Personen, 2.397 davon gaben ihre Parteipräferenz bekannt. Die Fehlertoleranz der Umfrage beträgt +/-1,4 Prozentpunkte.
ap