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Winter in den letzten 50 Jahren um etwa drei Grad wärmer

Studie aus Finnland: Die Winter werden wärmer, die Vögel kleiner

Eine aktuelle Studie der Universität Helsinki zeigt, dass die Temperatur im Winter das Gewicht und die Flügellänge von Vögeln beeinflusst. Die langfristige Erwärmung des Klimas spiegelt sich in einer Verringerung der Größe der in Finnland überwinternden Vögel wider, teilt die Hochschule mit.

Studie Vogelgröße Winter
Der Gimpel, auch Dompfaff genannt, ist durch wärme Winter fast ein Zehntel kleiner als vor 40 Jahren. (Foto: Aleksi Lehikoinen)
Die meisten Vögel, die in den nordischen Ländern nisten, ziehen im Winter nach Süden. Nur ein paar Dutzend Arten bleiben dort und trotzen dem kalten Winter. Untersuchungen in Finnland und Schweden zeigen, dass Temperaturschwankungen und die langfristige Erwärmung Auswirkungen auf die Länge der Flügel und das Gewicht der Vögel haben. Messungen bei der Beringung von Vögeln zeigen, dass mehrere Vogelarten in den letzten 50 Jahren geschrumpft sind.

„Ein großer Körper ist unter kalten Bedingungen von Vorteil, da die wärmeabgebende Oberfläche im Verhältnis zum Körpervolumen geringer ist“, sagt Laura Bosco, Forscherin am Naturhistorischen Museum der Universität Helsinki, Luomus.

Spatzen von Utsjoki größer als die in Helsinki

Nach der so genannten Bergmannschen Regel sind bei vielen Arten die Individuen im Norden größer als im Süden. So sind zum Beispiel die Spatzen von Utsjoki größer als die in Helsinki. Das Winterklima hat sich in den letzten 50 Jahren um etwa drei Grad erwärmt, was durch natürliche Selektion kleinere Individuen begünstigt hat.

„Die Veränderungen sind nicht sehr groß, aber seit den 1980er Jahren hat sich zum Beispiel die Flügellänge der Amseln um etwa einen Millimeter verkürzt, und ihr Gewicht ist um zwei Gramm gesunken, das ist ein Rückgang um ein Zehntel des Gesamtgewichts des Vogels“, sagt Bosco.

Wenn der vorangegangene Winter warm war, ist die Durchschnittsgröße der überwinternden Vögel kleiner. Das deutet darauf hin, dass in milden Wintern mehr kleine Individuen den Winter überleben. Die Flügellänge ist teilweise ein vererbtes Merkmal, und die kleineren Individuen, die den Winter überleben, haben mit größerer Wahrscheinlichkeit auch kleine Nachkommen.

„Die Strenge des Winters variiert von Jahr zu Jahr, und große Individuen haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, den kalten Winter zu überleben“, sagt Aleksi Lehikoinen, leitender Wissenschaftler bei Luomus, über die Ergebnisse der Forschungsarbeiten in diesem Winter.

Ein strenger Frost wie er derzeit in weiteen Teilen Finnlands vorgherrscht, könnte für einige kleine Vögel tödlich sein. So könnten zum Beispiel bis zu 99 % der in Finnland verbliebenen Wintergoldhähnchen sterben.

Etwa die Hälfte der Spatzen, die im letzten Sommer gebrütet haben, überlebt in der Regel nicht bis zum nächsten Sommer.

Für die Studie wurden Messdaten von fast 300.000 Individuen von 24 Vogelarten aus Finnland und Schweden verwendet. Die Daten wurden von freiwilligen Vogelberingern gesammelt. Die Studie wurde von Forschern der Universität Helsinki geleitet, und die Ergebnisse wurden in der Zeitschrift Global Ecology and Biogeography veröffentlicht.

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