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Wichtige Tipps und Verkehrsregeln für das nördliche Baltikum

Estland-Rundreise im Auto? Es lohnt sich!

Wenn der estnische Winter es zulässt, ist das Eisfahren – also das Fahren auf der zugefrorenen Ostsee – ein absolutes, wenngleich etwas schauriges Highlight. Möglich ist es natürlich nur in Küstennähe, teils als winterliche Brücke zu einigen Inseln, die Estland vorgelagert sind.

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Estlands Hauptstadt Tallinn sollte man mit dem Auto lieber meiden – da gibt es weit bessere Fortbewegungsmöglichkeiten. (Foto: A. Giordano)
Sollte sich die Chance also mal ergeben, immer rauf aufs Eis. Aus Sicherheitsgründen, welch eine Ironie, wird auf den Eisstraßen allerdings trikt vom Anschnallen abgeraten, damit man im (unwahrscheinlichen) Fall der Fälle schnellstmöglich aus dem Auto raus wäre.

Und um das gleich klarzustellen: Natürlich kann man nicht einfach nach Belieben rauf aufs Eis, sondern nur auf Strecken, die von den estnischen Behörden freigegeben und intensiv auf ihre Festigkeit hin geprüft werden.

Auch ohne diesen Extrakick ist Estland im Grunde ein Paradies für Autofahrer. Und zwar nicht, weil hier Preise fürs schnellste Auto vergeben würden, sondern weil es einfach schön ist, die wunderbare Natur bei gemächlicher Fahrweise auf sich wirken zu lassen.

Dazu passt, dass auf den meisten Straßen nicht wirklich was los ist. Lediglich rund um die Hauptstadt Tallinn kann sich der Verkehr in den Stoßzeiten zu einer echten Geduldsprobe verdichten. In Tallinns Zentrum nimmt man eh am besten den Bus oder die Bahn. Alles andere macht wenig Sinn.

Geschwindigkeitsbegrenzungen: In estnischen Städten gilt wie vielfach in Europa im Regelfall Tempo 50. Hier und da gibt es auch 30er-Zonen, auf die natürlich mittels Beschilderung aufmerksam gemacht wird. Halten sollte man sich in jedem Fall ans Limit, da sonst die estnische Staatskasse klingelt. 20 km/h zu viel kosten etwa 120 Euro. Waschechte Raserei wird sogar mit bis zu 800 Euro verrechnet. Das kann man sich wirklich schenken.

Auf besagten Landstraßen gilt normalerweise eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h, die streckenweise auf 70 km/h reduziert oder aber auf bis zu 110 km/h erhöht wird. Gerade rund um Tallinn gibt es Abschnitte, auf denen dieses Autobahntempo erlaubt ist. Dazu noch der Hinweis, dass es in Estland reichlich „Blitzer“ gibt, auf die aber häufig mittels Beschilderung hingewiesen wird. Einfach im Hinterkopf behalten.

Thema Alkohol: Was Alkohol am Steuer betrifft, ist der estnische Staat extrem auf der Pirsch. Erlaubt ist nämlich exakt gar kein Alkohol im Blut – 0,0 Promille. Damit herrschen im Grunde klare Verhältnisse. Wer trinkt und fährt, kriegt Ärger. Ganz gleich, ob es nur ein Bierchen oder gleich eine ganze Flasche Wein war. Der diesbezüglich Bußgeldkatalog öffnet seine Pforten bei 400 Euro. Was oben drauf kommt, hängt vom Alkoholgehalt im Blut ab.

Straßenverhältnisse und Tanken: In Estland gibt es keine Autobahn im klassischen Sinne, nur relativ gut ausgebaute und zudem mautfreie Land- und Überlandstraßen. Die Hauptachsen durch das Land sind sogar sehr gut ausgebaut, man kommt komfortabel in alle Regionen.

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Estland: Je ländlicher, desto schöner die Natur – desto schlechter je nach Region aber auch die Straßen. (Foto: avva)
Lediglich dort, wo es richtig ländlich wird, sind die Straßenverhältnisse hier und da beschwerlich. So gibt es je nach Wetterlage staubige oder vermatschte Schotterpisten und auch schmale, schlecht asphaltierte Sträßchen, die jeden Komfort vermissen lassen. Hier ist langsames, sehr vorsichtiges Fahren geboten.

Mit dem Tanken kann das in entlegenen Gebieten Estlands auch so eine Sache sein. Damit es nicht irgendwann eng wird, sollte man lieber einmal zu früh als zu spät wieder an die Zapfsäule. Ein kleiner Reservekanister kann natürlich auch hilfreich sein.

E-Autos: Genau wie beispielsweise Norwegen macht sich auch Estland sehr für den Ausbau von E-Mobilität stark. Schon heute gibt es ein ordentlich ausgebautes Netz mit annähernd 200 Schnellladestationen, die sich übers ganze Land verteilen.

Alle etwa 50 Kilometer findet sich eine solche Lademöglichkeit. Hier ist Estland je nach Region fast besser aufgestellt als bei den herkömmlichen Tankstellen. Ist wahrscheinlich auch so gewollt. Mit dem Anbieter der Ladestationen kann man online in wenigen Minuten einen Nutzungsvertrag abschließen. Danach kann der Strom direkt fließen.

sh

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