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„Unschätzbares Fenster in die Geschichte“

England: Dürre macht 17. Jh.-Barockgarten rund um Landsitz Longleat wieder sichtbar

Das Gras ist in Teilen der Grafschaft Wiltshire durch die anhaltende Trockenheit derart verblasst, dass rund um den wunderschönen Landsitz Longleat tatsächlich das Ausmaß eines ursprünglichen Barockgartens wieder sichtbar geworden ist.

Longleat
Das elisabethanische Anwesen verfügt über beeindruckende Gärten, die auch einen Safaripark beherbergen. (Foto: Longleat Gardens)
Drohnenaufnahmen zeigen die historischen Elemente, die lange in der Landschaft verborgen waren. Zum Vorschein kommt nun, wie das Areal im 17. Jahrhundert ausgesehen haben bzw. angeordnet gewesen sein muss.

Experten bezeichnen die aus der Luft gut zu erkennenden Abdrücke als ein „unschätzbares Fenster in die Geschichte“ des Ortes. Durch die Aufnahmen konnten bereits Umrisse von Wegbrunnen, lange verschollenen Mauern und Statuen sowie der Verlauf eines Labyrinths nachempfunden werden.

longleat garden
Das Bild lässt erahnen, wie die über 4.000 Quadratmeter großen Gärten vor rund vier Jahrhunderten ausgesehen haben. (Foto: Longleat Gardens)
Damit lassen die Bilder insgesamt erahnen, wie die über 4.000 Quadratmeter großen Gärten vor rund vier Jahrhunderten ausgesehen haben. Ein Anblick, den Zeitgenossen damals natürlich live und in Farbe genießen konnten. So wie auch der berühmte flämische Landschaftsmaler Jan Siberechts.

Er war laut BBC vermutlich der erste seiner Zunft, der im Jahr 1675 ein Gemälde des Landsitzes Longleat angefertigt hat. Interessanterweise sind darauf Teile eben jener Elemente zu sehen, die nun durch die Drohnenaufnahme quasi wiederentdeckt wurden.

„Es ist faszinierend zu sehen, wie diese Geistergärten und andere Elemente rund um das Haus buchstäblich aus dem Boden auftauchen“, teilte James Ford, Kurator des Anwesens, mit.

„Wir können uns zwar glücklich schätzen, dass wir zeitgenössische Gemälde von Longleat haben. Aber es gibt nichts, was man mit tatsächlichen physischen Beweisen vergleichen könnte“, so der Fachmann weiter.

Gemälrde Lomgleat Gardens
Das erste Gemälde von Longleat überhaupt. Erschaffen von dem flämischen Landschaftsmaler Jan Siberechts. (Foto: Longleat Gardens)
Klar ist auch: Sollte demnächst (irgendwann) in England der Herbstregen einsetzen, werden die Spuren wieder vollständig verschwinden. „Bis dahin bieten sie uns jedoch einen unschätzbaren Einblick in eine verlorene Welt“, sagte Ford.

Wie bei vielen der herrschaftlichen Anwesen in England fanden auch rund um Longleat im 18. Jahrhundert groß angelegte Umbaumaßnahmen der Außenanlagen statt. Schön, dass Dürre zumindest in dieser Hinsicht etwas Positives mit sich bringt.

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