Noch mehr Natur geplant
Hier soll ein neuer Wald entstehen
Ein Wald wächst seit diesem Frühjahr in der dänischen Gemeinde Odsherred auf Seeland. Auf rund acht Hektar Land haben Klaus Boesen und seine Familie 30.000 Bäume gepflanzt – gefördert vom dänischen Klimawaldfonds. Die Aufforstung dient nicht nur dem Klimaschutz, sondern auch dem Schutz des Trinkwassers, der Biodiversität und der Naherholung in der Natur. Quasi ein Wald aus lauter Vorteilen.
Der neu angelegte Mischwald besteht aus 20 Laub- und Nadelbaumarten, ergänzt durch 1.000 Nussbäume in einem ehemaligen Dickicht. Neben positiven Effekten für die Tierwelt verspricht sich die Familie langfristigen Nutzen durch Holzgewinnung.
Mehr als Bäume: Der Wald wirkt auf vielen Ebenen
Dass der Wald mehrere Funktionen erfüllt, war Voraussetzung für die Förderung durch den Klimawaldfonds. Dieser setzt auf Synergieeffekte: CO₂-Bindung allein reicht nicht – auch Grundwasser, Artenvielfalt und Zugang zur Natur sollen profitieren. Genau das leistet das Projekt in Odsherred.
Inmitten des jungen Waldes liegen bereits Moore und kleine Seen, gesetzlich geschützt. Ein Bach fließt in der Nähe, und das Gelände grenzt an ein größeres Schutzgebiet. Daraus entsteht ein zusammenhängender Naturraum – selten in der weitläufigen Kulturlandschaft Dänemarks.
Wichtig ist das auch für das Trinkwasser: Das Grundwasser übernimmt einen Teil der örtlichen Versorgung. Die Gemeinde hat daher ein besonderes Interesse daran, das Areal zu schützen. Zusätzlich hilft der Wald, Stickstoffemissionen in der Region zu verringern – ein erklärtes Ziel der Kommune.
Mit zwölf Prozent Waldanteil liegt Odsherred unter dem landesweiten Durchschnitt. Projekte wie das von Familie Boesen sind deshalb besonders förderwürdig.
Rückhalt in der Bevölkerung
Eine Umfrage aus dem vergangenen Jahr bestätigt: Die Mehrheit der Dänen erwartet von neuen Wäldern mehr als nur Klimaschutz. 86 Prozent halten den Schutz des Trinkwassers für wichtig, 77 Prozent den CO₂-Effekt.
Auch der Ausbau geschützter Naturflächen (64 Prozent), die Förderung der Artenvielfalt (74 Prozent) und mehr Möglichkeiten für Naturerlebnisse (63 Prozent) werden geschätzt.
Noch mehr Natur geplant
Langfristig sollen auf dem 40 Hektar großen Grundstück rund 35 Hektar der Natur überlassen werden – neben dem Wald auch Blumenwiesen für Insekten sowie Feuchtbiotope. Ein Antrag für weitere Aufforstung ist bereits gestellt.