85 Jahre verschwunden, heute ein Besuchertipp
Wir präsentieren Dänemarks außergewöhnlichste Brücke: „Den Genfundne Bro“
Die Geschichte dieser Brücke ist einmalig, das muss man sagen. Schon ihr Name „Den Genfundne Bro“ (die wiederentdeckte Brücke) beschreibt es. Doch was genau macht dieses stählerne Bauwerk in der Nähe von Aarhus so besonders? Und so beliebt?
Der Blick in ihre Geschichte verrät, dass die Brücke bereits 1899 als Teil einer Eisenbahnverbindung zwischen Horsens und Bryrup gebaut wurde. Schön anzuschauen war sie mit ihrer Höhe von über 13 Metern wohl schon damals, nur hatte sie schnell ein Problem: Schon 1929 galt sie als veraltet.
Grund dafür war, dass ihre Spurweite für die neuen Bahnstandards nicht mehr ausreichte. Und da ein Umbau oder eine Neukonstruktion zu teuer gewesen wäre, entschloss man sich kurzerhand, die Brücke durch ein Bahndamm aus Stein, Kies und Mörtel zu ersetzen.
2014 wieder freigelegt – und zur Überraschung aller gut in Schuss
Allerdings riss man sie dafür nicht ab, sondern verhüllte sie sozusagen. Ja, richtig gelesen, man baute einfach einen Damm um die Brücke herum, der dann für etwa 85 Jahre Bestand hatte. Bis 2014, um genau zu sein, als man die Hülle abriss und die alte Brücke wieder zum Vorschein kam.
Zur Verwunderung aller hatte die jahrzehntelange Ummantelung keine bleibenden Schäden hinterlassen. Im Gegenteil: Der Zustand der Brücke war beeindruckend gut, sodass man sich entschloss, sie als Denkmal zu erhalten und regionaltouristisch einzubinden.
Heute ist „Den Genfundne Bro“ Ausflugsziel und Sehenswürdigkeit in einem. Sie ist viel fotografierter Teil eines rund 60 Kilometer langen Bahn-Radweges und ist nach wie vor Garant, dass man trockenen Fußes über den Fluss Gudenau (Gudenå) kommt.
(YouTube-Video zur Brücke / auf Dänisch)
Rund 300 Meter entfernt ist bei Gammelstrup ein großer Parkplatz, von dem man direkt zur Brücke laufen kann. Ein anderer Besuchertipp ist besagter Bahn-Radweg – die alte Bryrup-Eisenbahnlinie –, die zum Naturpfad Horsens-Silkeborg (Naturstien Horsens-Silkeborg) umgewandelt wurde.
Die ehemalige Bahntrasse ist größtenteils asphaltiert, ohne Autoverkehr und eignet sich somit perfekt für Tagesausflüge mit dem Fahrrad oder auch als Wanderroute. Entlang der Strecke gibt es mehrere Übernachtungsmöglichkeiten, sodass man bequem auch in Etappen denken kann.
