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Auður Ava Ólafsdóttir gewinnt den Literaturpreis des Nordischen Rates

Wichtigster Preis für skandinavische Literatur verliehen

Die isländische Autorin Auður Ava Ólafsdóttir hat den mit 350.000 DKK (45.500 Euro) dotierten Literaturpreis des Nordischen Rates 2018 gewonnen. Die seit 1962 jährlich vergebene Auszeichnung ist nicht nur der bedeutendste Preis für skandinavische Literatur, sondern oftmals ein Türöffner für die ausgezeichneten Autoren, um auch in anderen Sprachen publiziert zu werden.

Ólafsdóttir Literaturpreis Nordischer Rat
Gewinnerin des Literaturpreises des Nordischen Rates 2018: Auður Ava Ólafsdóttir.
(Foto Johannes Jansson)

Die diesjährige Preisträgerin Ólafsdóttir gewann mit ihrem 2016 in Island veröffentlichten Roman „Ör“, der im Februar diesen Jahres auf dem englischen Buchmarkt unter dem Titel „Hotel Silence“ erschienen ist.

Ólafsdóttir ist in Island Bestsellerautorin, Assistenzprofessorin für Kunstgeschichte an der Universität Reykjavik und war zeitweise Direktorin des Museums der Universität Island.

Ihren ersten Roman veröffentlichte sie 1998, bis heute zählen vier weitere Romane, ein Gedichtband und ein Theaterstück zu ihrem literarischen Werk. Auf deutsch sind bislang ihr zweiter Roman „Ein Schmetterling im November“ und ihr drittes Buch „Weiß ich, wann es Liebe ist“ erschienen.

In ihrem jüngsten Werk erzählt sie die Geschichte von Jónas Ebeneser, einem 49-jährigen Isländer, der von seiner Frau verlassen wurde und dessen Mutter immer tiefer in die Demenz fällt. Sein einziger Sinn im Leben ist noch seine Tochter. Als sich herausstellt, dass auch diese Bindung nicht das ist, was er annahm, beschließt er, sich umzubringen.

Sein Plan ist, für den Suizid in ein vom Krieg zerstörtes Land zu reisen und dort sein Leben zu beenden. Im Hotel angekommen schmelzen seine Pläne und seine Anonymität jedoch unter der fremdländischen Sonne zügig dahin. Schon bald muss Jónas sich entscheiden, ob er tatsächlich seinem Leben ein Ende setzen möchte oder dem unerwarteten Weg folgen, der sich für ihn in der Fremde auftut.

In einem Interview mit dem Magazin Grapevine zu ihrem letzten Buch, sagte die Autorin: „Ich nehme an, ich werde von dieser kindischen Vorstellung angetrieben, die Welt beeinflussen zu wollen“. Hoffen wir, dass ihr jüngstes Werk nun möglichst bald auch in deutscher Übersetzung erhältlich sein wird. Denn wir sind für solcherlei Einflüsse offen.

Die schlimme Helena

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