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Spektakulärer Fund in Schottland

Mann findet 4.000 Jahre alten Axtkopf – auf eigenem Grundstück

Welch ein Glücksfund: Ein Hobby-Archäologe aus Schottland hat mit seiner Sonde auf dem elterlichen Bauernhof in Aberdeenshire alle drei Teile eines mutmaßlich bronzezeitlichen Axtkopfes entdeckt. Der Finder konnte sein Glück kaum fassen.

Axtkopf Bronzezeit
„Ich wusste sofort, was das war. Ich dachte nur: Wow.“ Cameron Anderson und sein Glückstreffer. (Foto: Findlay Lawson)

Cameron Anderson stieß zunächst auf das erste Bruchstück der Axt, um nur wenige Tage später zwei fehlende Teile auf demselben Feld zu entdecken. Er informierte umgehend Fachleute über den Fund, der vor wenigen Tagen auf ein Alter von rund 4.000 Jahren geschätzt wurde.

„Das ist mit Abstand das Älteste und Bedeutendste, was ich je gefunden habe“, sagte Anderson gegenüber der BBC. Seit etwa 20 Jahren betreibt der 45-Jährige aus der Öl- und Gasbranche sein archäologisches Hobby.

Er gab an, ein neues Suchgerät, das er von seiner Frau zu Weihnachten geschenkt bekam, habe seine Fundquote spürbar erhöht. Der Fundort liegt auf dem Bauernhof, den seine Familie bewirtschaftet und auf dem er selbst lebt.

„Ich bin systematisch Feld für Feld abgegangen und hatte plötzlich ein richtig starkes Signal“, schilderte Anderson den Moment der Entdeckung. Zunächst hatte er an ein Stück Pflugmetall gedacht und begonnen, das Loch wieder zu verschließen – doch dann kam das Signal erneut.

„Eine Nadel im Heuhaufen, aber ich habe auch sie gefunden“

„Es gibt da so einen Spruch unter Sondengängern: Wenn du Zweifel hast, grab es aus“, sagte er.
Also grub er sich etwa einen halben Meter tief durch sandigen Boden – und da lag der Axtkopf. „Ich wusste sofort, was das war. Ich dachte nur: Wow.“

Axtkopf Bronzezeit
Der etwa 4.000 Jahre alte Axtkopf. (Foto: Cameron Anderson)

Tags darauf setzte er die Suche fort und wurde tatsächlich am gegenüberliegenden Ende des Feldes erneut fündig. „Ich wusste, dass noch ein kleiner dritter Teil fehlte. Eine Nadel im Heuhaufen, aber ich habe auch sie gefunden.“

Anderson steht seit dem Fund in Kontakt zur Schatzbehörde „Treasure Trove Scotland“ und dem Rat von Aberdeenshire. Ein Sprecher der Behörde bestätigte, dass es sich mutmaßlich um ein Stück aus der frühen Bronzezeit handelt.

Es sei sogar denkbar, dass die Axt bereits in der Bronzezeit absichtlich zerteilt und im Boden deponiert wurde. Solche Beilklingen tauchten in Schottland auf, als sich die Metallverarbeitung allmählich etablierte. Es waren Prestigeobjekte jener Zeit.

„Der Übergang von der alten Steinzeitwelt zur neuen Metallwelt dürfte die damaligen Gemeinschaften stark geprägt haben“, sagte ein beteiligter Archäologe der BBC. „Egal ob lokal gegossen oder über weite Strecken getauscht – es ist ein faszinierender Einblick in das Leben der damaligen Zeit.“

Hintergrund: Die Bronzezeit begann etwa 2200 vor Christus und markiert den Übergang von der Steinzeit zur Metallzeit. Menschen lernten, Kupfer mit Zinn zu Bronze zu legieren – ein robusteres Metall, das neue Werkzeuge, Waffen und Schmuck ermöglichte.

Der Handel blühte auf, soziale Strukturen wurden komplexer, und erste Hochkulturen entwickelten sich. Auch religiöse Rituale und Bestattungssitten veränderten sich. Die Bronzezeit ebnete den Weg für spätere Entwicklungen der Eisenzeit.

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