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Millionen-Tonnen-Jackpot in Kiruna

Schweden: Europas größtes Vorkommen an Seltenen Erden entdeckt

Vor Jahren wohl nur eine Randnotiz, heute der Knaller des Tages: Die staatliche schwedische Bergbaugesellschaft LKAB hat in der Region Kiruna Seltene Erden in der Größenordnung von etwa einer Million Tonnen gefunden. Es ist damit die größte bekannte Lagerstätte auf dem Kontinent.

Kriegers Flak Windpark Dänemark
Windräder, so weit das Auge reicht. Nur möglich mit Seltenen Erden – aus China und Russland. Bislang jedenfalls. (Symbolbild: Nicholas Doherty)

Die Nachricht platzt mitten in eine Zeit, in der gerade Europa mit Sorge auf die Versorgung mit dem „Stoff“ schaut, der für die Herstellung vieler Hightech-Produkte essenziell ist. Darunter E-Autos, Windturbinen und vieles mehr, was gerade die Welt von morgen stark prägen wird.

„Dies ist eine gute Nachricht – nicht nur für uns, die Region und die schwedische Bevölkerung, sondern auch für Europa und das Klima“, teilte LKAB-Chef Jan Mostrom in einer Erklärung mit. Es sei ein „wichtiger Rohstoff-Baustein für grüne Technologien“.

Seltene Erden werden derzeit nicht in Europa abgebaut, sodass man hier massiv auf Importe aus anderen Ländern angewiesen ist. Und das, wo doch die Nachfrage in den kommenden Jahren durch immer mehr E-Autos, Windräder und andere emissionsarme/-freie Produkte weiter steigen wird.

„Die Selbstversorgung der EU sowie die Unabhängigkeit von Russland und China werden in der Mine beginnen“, kommentierte Schwedens Wirtschaftsministerin Ebba Busch den Fund und benennt den Kern des Problems: Alte Zweckgemeinschaften sind seit dem Ukrainekrieg in Auflösung.

Die Europäische Kommission betrachtet Seltene Erden als eine der wichtigsten Ressourcen für die Zukunft des Kontinents, weshalb der Fund im hohen Norden Schwedens natürlich zuversichtlich stimmt.

Aber: Der Weg zum Abbau ist noch weit. Laut Reuters dürfte es noch mindestens 10 bis 15 Jahre dauern, bis die Seltenen Erden aus der Region um Kiruna abgebaut und verschifft werden können. Einstweilen wird die Lösung also weiter China heißen.

Unser QUIZ zum Thema SCHWEDEN

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