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Gesundheitswesen

Norwegen will der Europäischen Gesundheitsunion beitreten

Die Coronavirus-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig die Koordinierung zwischen den europäischen Ländern für den Gesundheitsschutz ist. Die EU will künftig vorbereitet und geordnet nicht nur bei Gesundheitskrisen vorgehen, und gründet zu diesem Zweck eine Union zur Vorbeugung und Bewältigung künftiger Pandemien.

Ingvild Kjerkol Europäische Gesundheitsunion
Die norwegische Ministerin für Gesundheit und Pflege, Ingvild Kjerkol, möchte mit ihrem Land der Europäischen Gesundheitsunion beitreten. (Foto: Arbeiderpartiet / CC BY-ND 2.0)
Dies im Hinterkopf reiste die norwegische Gesundheitsministerin Ingvild Kjerkol am Dienstag nach Brüssel, um ein Ziel zu erreichen: Mit Norwegen der neuen EU-Gesundheitsunion beizutreten, wie die norweggische Nachrichtenagentur NTB berichtet.

„Die norwegische Beteiligung an der europäischen Zusammenarbeit im Gesundheitswesen ist sehr wichtig, um unsere Verwundbarkeit zu verringern, sowohl in als auch außerhalb von Krisen. Dies ist der wichtigste Schritt, den wir unternehmen können, um eine robuste und vorhersehbare norwegische Krisenreaktion zu gewährleisten und die norwegische Bevölkerung zu schützen“, so Kjerkol gegenüber NTB.

In der EU-Hauptstadt wird sie mit EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides zusammentreffen. Die Botschaft von Kjerkol lautet:

„Wir wollen ein Abkommen mit der EU, das unser langfristiges Engagement für die europäische Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich und den Zugang zu medizinischen Gegenmaßnahmen sowohl in als auch außerhalb von Krisen gewährleistet. Wir wollen so gleichberechtigt wie möglich mit den EU-Mitgliedstaaten zusammenarbeiten“, so Kjerkol.

Gesundheitskommissarin hält Gesundheitsunion für absolut notwendig

In ihrer gestrigen Rede legte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides den Finger in die Wunde der internationalen Zusammenarbeit im Gesundheitswesen, indem sie auf die zwei großen Herausforderungen, vor denen die EU steh, hinwies:

  • „Erstens – die großen Ungleichheiten beim Zugang zu neuen Medikamenten in der EU.“

  • „Und zweitens – der Mangel an lebensrettenden Medikamenten.“

Damit meint sie, dass, „wenn innovative Arzneimittel auf den EU-Markt kommen, sind 90 % davon in den westlichen und größeren Mitgliedstaaten zu finden.“

In den östlichen und kleineren Mitgliedstaaten seien es nur 10 %, so die Kommissarin weiter.

Auch die Wartezeiten seien sehr unterschiedlich, in manchen Mitgliedstaaten vergingen Jahre, bis die Bürger Zugang zu den benötigten Medikamenten hätten.

Eines der Ziele der Europäischen Gesundheitsunion ist, dass jeder rechtzeitig und gleichberechtigt Zugang zu erschwinglichen Arzneimitteln bekommt. Norwegen möchte sich an der Union beteiligen, um langfristig bei der Medikamentenversorgung nicht zuletzt bedacht zu werden.

Ziele der Europäischen Gesundheitsunion werden auf der Website der EU-Kommission im Detail dargelegt.

Lesen Sie auch: Warum ist Norwegen nicht in der EU?

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