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Startpreis bei 60.000 Kronen

Seltener „Klumpen“ aus Kongsberg wird versteigert

Ein außergewöhnliches Stück Naturgeschichte kommt am Mittwoch unter den Hammer: ein sogenannter Silberklumpen aus der berühmten Kongsberg-Mine in Norwegen. Es handelt sich um Drahtsilber – eine besonders seltene und begehrte Form von Silber, die sich in feinen, fadenähnlichen Strukturen um einen Stein windet.

Drahtsilber
Plakette mit der Aufschrift „Erindring fra Kongsberg brand- og ingeniørvæsen 1921“ (Erinnerung an die Feuerwehr und das Ingenieurwesen von Kongsberg 1921). Herkunft: Verkauft in Kongsberg am 13.12.1920 und 1921 verschenkt, danach innerhalb derselben Familie vererbt. (Foto: Oslo og Christiania Auksjoner)
„Das ist das feinste Silber, das man finden kann“, sagt Kunstexperte und Auktionator Pascal Nyborg vom Auktionshaus Nyborg gegenüber NRK.

„Die Minen in Kongsberg gehören zu den wenigen Orten weltweit, an denen solches Drahtsilber vorkommt.“ Das Stück, das nun versteigert wird, sei nicht nur mineralogisch besonders, sondern auch ästhetisch ein Hingucker.

Die Form ist entscheidend. Während gewöhnliches Silber meist als kompakte Nuggets vorkommt, hat dieses Exemplar laut Nyborg „wunderschöne natürliche Formen“, die ihm einen fast skulpturalen Charakter verleihen. Genau das macht den Reiz für Sammler und Museen aus.

Begehrtes Sammlerobjekt mit royaler Vergangenheit

Silber aus Kongsberg hat Tradition – und einen königlichen Ruf. Früher wurden besonders schöne Silberstücke als Geschenke an Monarchen und Würdenträger überreicht. Auch König Harald von Norwegen soll ein herausragendes Exemplar im Schloss besitzen. Das jetzt zur Auktion stehende Stück stammt direkt aus der sogenannten „Königsgrube“ und befand sich bislang im Familienbesitz. Es wird nun erstmals öffentlich angeboten.

„Diese Stücke sind international sehr gefragt“, bestätigt auch Alexander Foss von Oslo og Christiania Auktioner. Foss rechnet mit regem Interesse aus dem In- und Ausland. Experten gehen von einem Auktionspreis zwischen 100.000 und 200.000 Kronen aus (8.500-17.000 Euro), obwohl das Stück mit einem Startpreis von 60.000 bis 80.000 Kronen angesetzt ist.

Zum Vergleich: Ein anderes Exemplar aus Kongsberg wurde vor wenigen Jahren für 35,6 Millionen Kronen (3 Mio. Euro) verkauft – ein norwegischer Rekord.

Naturbelassen statt Barren

Was diese Silberklumpen so besonders macht: Sie wurden nicht wie üblich eingeschmolzen. Aufgrund ihrer einzigartigen, oft filigranen Form blieben sie in ihrem natürlichen Zustand erhalten. Viele naturhistorische Museen weltweit präsentieren Kongsberger Drahtsilber als Herzstück ihrer Mineraliensammlungen.

Die Auktion findet am Mittwoch statt. Und obwohl das letzte Stück nur für Superreiche erschwinglich war, besteht nun für deutlich weniger Geld die Chance, ein Stück norwegischer Bergbaugeschichte zu erwerben.

Unser Geographie-Quiz: Norwegen und seine Landschaft

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