Mit Vorwort von Sergej Lawrow
Erschreckende Ukraine-Parallele: Russisches Propaganda-Buch zu Litauen erschienen
Litauens Außenminister Kęstutis Budrys hat ein neues Geschichtsbuch scharf kritisiert, das in Russland erschienen ist. Das „Werk“ zur Historie Litauens enthält unter anderem ein Vorwort von Russlands Chefdiplomat Sergej Lawrow.

„Das ist ein Mittel für feindliche Aktivitäten gegen Nachbarstaaten: um Staatlichkeit, Geschichte, Werte, Symbole infrage zu stellen – aber auch, um Russlands Imperialismus und Aggression gegenüber seinen Nachbarn zu rechtfertigen“, sagte Budrys am Mittwoch gegenüber Journalisten.
„Wir haben das früher gesehen, wir sehen es jetzt, und das hier ist nur ein weiteres Beispiel“, sagte er. „Es wird behauptet, dass es die litauische Nation und Sprache gar nicht gibt“, führte Professor Gintautas Mažeikis von der Vytautas-Magnus-Universität in einem Interview aus.
Das neue Buch, übrigens kostenlos online abrufbar, stützt sich auf die Erzählung, der litauische Nationalstaat sei von Slawen und Russland geschaffen worden. „Das Leugnen der Existenz Litauens erinnert stark an die Leugnung der Ukrainer als Nation“, so Mažeikis.
Alte Taktik, neues Ziel: Wie Moskau Geschichte umdeutet
Zu den Autoren des Buches zählt unter anderem Giedrius Grabauskas, ein ehemaliger Weggefährte des litauischen Politikers Algirdas Paleckis, der – nur zur Einordnung – wegen Spionage für Russland verurteilt wurde.
Vor dem Angriff auf die Ukraine im Jahr 2022 hatte Russlands Präsident Wladimir Putin bereits einen pseudo-historischen Aufsatz zur Geschichte der Ukraine verfasst – mit der Behauptung, das Land existiere nicht.
„In Russland wird so etwas großzügig finanziert, man sieht darin Nutzen und Sinn. Entscheidend ist, dass wir unsere eigene Geschichte klar kommunizieren – und nicht anfangen, selbst an ihr zu zweifeln“, so Budrys gegenüber LRT.lt.