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Beginn des Blutrauschs

4. Juli: Jährlicher Holocaust-Gedenktag in Lettland

Der 4. Juli ist in Lettland ein Tag der Trauer und des Gedenkens. Denn es war der 4. Juli 1941, an dem in der Hauptstadt Rīga die Synagogen brannten. Selbst den allerletzten Zweiflern war nun klar, welch grausamen Plan die Nazis mit diesem Fanal in die Tat umsetzten – Schritt für Schritt.

Holocaust Gedenktag Lettland
In Lettland wird alljährlich am 4. Juli der Opfer des Holocaust gedacht. – Im Bild: KZ in Auschwitz. (Foto: Dimitris Vetsikas)
Bis in den September 1941 hinein fanden fortan überall im Land die ersten großen Mordaktionen gegen lettische Juden statt. Organisiert wurde der Blutrausch von den NS-Behörden, während als Vollstrecker nicht selten lettische Hilfskräfte herangezogen wurden.

Die meisten Zeugenaussagen zu den Geschehnissen am 4. Juli besagen, dass es sich auch bei denjenigen, die den Brand in der Großen Choral-Synagoge in Rīga legten, um Einheimische in Zivilkleidung handelte.

Angeführt wurden sie von Viktors Arājs, dem berühmt-berüchtigten Handlanger der Nazis, der später zu einem SS-Offizier aufstieg. Er und seine Gehilfen sollen an jenem furchtbaren Tag bis zu 500 Juden in die ehemalige Synagoge in der Gogolstraße gesperrt und bei lebendigem Leib verbrannt haben.

Todesmarsch von 25.000 bis 30.000 Juden in den Wald von Rumbula am Rand von Rīga

Im September 1941 wurden die verbliebenen Juden in Rīga schließlich in ein umzäuntes Ghetto in der Moskauer Vorstadt getrieben, wo sie weiteren Gräueltaten entgegensahen. Für sehr viele von ihnen endete das Leben noch vor dem Jahreswechsel.

Denn mit Friedrich Jeckeln war einer der schlimmsten Verbrecher des NS-Regimes nach Rīga versetzt worden, um – wahrscheinlich auf direkten Befehl Himmlers – im Ghetto Platz für Juden aus Deutschland zu schaffen.

Also setzte Jeckeln im November einen Todesmarsch von etwa 25.000 bis 30.000 Juden in den Wald von Rumbula am Stadtrand von Rīga in Gang. Dort wurden sie in zwei koordinierten Aktionen ermordet, am 30. November und am 8. Dezember 1941.

Zum Gedenken an den 4. Juli, sozusagen das Startsignal für den Holocaust auf lettischem Boden, werden Jahr für Jahr an verschiedenen Orten im Land Zeremonien und Trauerfeiern abgehalten – so auch am Standort der ehemaligen Großen Choral-Synagoge in Rīga.

Quelle: lsm.lv

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