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Urbaner Bergbau

Neues Verfahren: Frittierfett löst Silber umweltfreundlich aus Elektronikschrott

Ein Forschungsteam aus Finnland hat ein überraschend einfaches und nachhaltiges Verfahren zur Rückgewinnung von Silber aus Elektronikabfällen entwickelt – mit Frittierfett, Licht und einem Schuss Wasserstoffperoxid. Das neue Konzept verspricht, die umweltbelastende Edelmetallgewinnung deutlich zu entlasten und wirtschaftlich attraktiver zu machen.

Silber aus Elektronikschrott gewinnen Urban Mining
Zerkleinerter Elektronikschrott, der erste Schritt in Richtung urbaner Bergbau. (Foto: Riitta-Leena Inki)
Silber steckt in vielen elektronischen Geräten, etwa in Solarzellen oder Tastaturen. Doch die weltweiten Vorräte schrumpfen, während der Bedarf durch die grüne Energiewende steigt. Nur etwa ein Fünftel des jährlich verbrauchten Silbers stammt aus Recycling. Der Preis hat sich in den letzten 25 Jahren versechsfacht – ein Anreiz, neue Wege der Rückgewinnung zu finden.

Ein Team der Universitäten Helsinki und Jyväskylä hat nun ein Verfahren entwickelt, das Fettsäuren wie Linolsäure als Lösungsmittel nutzt. Gemeinsam mit verdünntem Wasserstoffperoxid und unter Lichteinfluss wird das Silber aus dem Abfall gelöst und anschließend als Silbercarboxylat abgetrennt.

Kostengünstig, nachhaltig und selektiv

Ethylacetat hilft dabei, die Metallverbindung von den ungenutzten Fettsäuren zu trennen – die sich im Anschluss wiederverwenden lassen. Die Silberverbindung wird dann zu reinem Silber reduziert.

„Unsere Methode ist kostengünstig, nachhaltig und selektiv – ideal für den urbanen Bergbau“, sagt Professor Timo Repo von der Universität Helsinki.

Neben der Umweltfreundlichkeit punktet das Verfahren auch in der Handhabung: Fettsäuren sind biologisch abbaubar, ungiftig und nicht korrosiv – im Gegensatz zu herkömmlichen Säuren und Lösungsmitteln.

„Durch die Kombination von experimenteller Forschung und computergestützten Analysen konnten wir genau nachvollziehen, wie und warum sich Silber in diesem Medium löst“, erklärt Professorin Karoliina Honkala.

Das neue Verfahren ist ein vielversprechender Schritt in Richtung nachhaltiger Rohstoffsicherung – und könnte künftig eine Schlüsselrolle im Recycling von Elektronikschrott spielen.

Quelle: researchportal.helsinki.fi

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