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Poul Michelsen forciert Färöers Unabhängigkeit

Färöer Inseln und Russland streben Freihandelsabkommen an

Die Beziehungen zwischen Russland und den westlichen Staaten sind angespannt. Der Handel zwischen den poltitischen Blöcken ist größtenteils sanktioniert, die Embargo-Maßnahmen wurden seitens der EU bis zum 18.01.2018 verlängert. Hintergrund ist die unrechtmäßige Annektion der Halbinsel Krim und der Hafenstadt Sewastopol durch Russland. Doch die Färöer Inseln und Russland wollen in Zukunft stärker kooperieren.

Fischerei - enge Zusammenarbeit zwischen Färöer und Russland
Seit 1977 arbeiten die Färöer und Russland in der Fischerei eng zusammen

Der färinger Außen- und Handelsminister, Poul Michelsen, wird im September zu Besuch in Moskau erwartet – Grund des Besuches ist unter anderem das Austarieren eines möglichen Freihandelsabkommens zwischen den beiden Ländern. Das berichtete letzte Woche das Branchenmagazin IntraFish.com.

Die Beziehungen zwischen Torshavn und Moskau sind traditionell gut. Bereits 1977, als erstes westliches Land überhaupt, schlossen die Inseln ein bilaterales Fischhandelsabkommen mit der damaligen Sowjetunion. Seitdem arbeiten die beiden Länder in der Fischerei eng zusammen.

Als 2014 die USA, EU, Norwegen, und unter vielen anderen auch die Färöer, ein Handelsembargo gegen Russland verhängten, um gegen die Annektion der Krim zu protestieren, waren die Färöer Inseln eines der wenigen Länder gegen die Russland kein Gegenembargo verhängte.

Das hatte zur Folge, dass Exporte der Inseln nach Russland in den vergangenen Jahren explodierten. Diese besondere Hanelsbeziehung möchten die Färöer Inseln nun mit einem Freihandelsabkommen untermauern.

Die Färinger bemühen sich darum, den Vertrag mit der Eurasischen Wirtschaftsunion zu schließen. Dazu gehören, außer Russland, Weißrussland, Kasachstan, Kirgistan und Armenien.

Die Färöer Inseln haben bereits ein Freihandelsabkommen mit der Türkei abgeschlossen. Dessen praktische Umsetzung wurde jedoch von den politischen Vorgängen in der Türkei behindert. Allerdings geht das färinger Außenministerium davon aus, dass es bis Ende des Jahres noch in Kraft treten wird.

Darüberhinaus bahnt der autonome, aber zur dänischen Krone gehörende Inselstaat bereits ein Handelsabkommen mit China an. Poul Michelsen besuchte im Juni des Jahres China, um Vertragsgespräche zu führen.

Am 1. Januar 2018 wird ein Abkommen der beiden Länder in Kraft treten, das den Export von Makrelen reguliert.

Poul Michelsen ist Unternehmer und ehemaliger Bürgermeister der Hauptstadt Torshavn, er ist Mitglied der u.a. von ihm gegründeten Fortschrittspartei, die in der Koalition mit den Parteien Javnaðarflokkurin und Tjóðveldi seit 2015 die Landesregierung stellen. Er ist bekennender Anhänger der färingischen Unabhängigkeit, d.h. der Loslösung von Dänemark.

Michelsens Umtriebigkeit in den globalen Wirtschaftsbeziehungen soll das Uabhängigkeitsbestreben der Färinger begünstigen. Der wirtschaftliche Erfolg des Landes soll das Archipel langfristig von den Subventionen Dänemarks unabhängig machen.

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