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Seltenes Medaillon aus der Völkerwanderungszeit

Einer der größten Goldfunde Dänemarks kehrt zurück nach Jelling

Jelling – Der Vindelev-Schatz, einer der bedeutendsten Goldfunde der dänischen Geschichte, ist zurück in der Region, in der er entdeckt wurde. Ab sofort ist er im Museum Kongernes Jelling zu sehen – nur wenige Kilometer entfernt von dem Acker, auf dem das spektakuläre Fundstück 2020 geborgen wurde. Das berichtet der Dänische Rundfunk.

Vindelev-Schatz in Jelling
Der Vindelev-Schatz besteht aus 23 Goldstücken, darunter vier römische Medaillons aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. (Foto: Nationalmuseum)
Damals durchkämmten zwei alte Schulfreunde mit einem Metalldetektor ein Feld in Vindelev, das Jørgen Antonsen gehört.

Nach rund 30 Minuten meldete das Gerät den ersten Fund. Anfangs hielten sie das entdeckte Metallstück noch für den Deckel eines bayerischen Bierkrugs. Doch schnell wurde klar: Es war mehr. Viel mehr.

Das dritte Objekt, das sie freilegten, war eine goldene Scheibe mit dem Porträt eines Mannes – ein seltenes Medaillon aus der Völkerwanderungszeit. Insgesamt wurden 23 Goldobjekte gefunden.

„Da wird man ganz benommen. Und auch ein bisschen demütig“, erinnert sich Antonsen, laut dem DR.

Der Schatz kam zuerst ins Nationalmuseum in Kopenhagen

Zunächst wurde der Schatz im Nationalmuseum in Kopenhagen ausgestellt. Doch Museumsdirektor Rane Willerslev verfolgt eine klare Linie: Funde sollen möglichst dort gezeigt werden, wo sie entdeckt wurden.

„Wenn regionale Museen darum bitten, zeigen wir uns großzügig“, sagt Willerslev. Nun also kehrt der Schatz nach Jelling zurück – sehr zur Freude von Jørgen Antonsen:

„Meine Familie lebt seit sieben Generationen hier. Dass der Schatz so nah am Fundort gezeigt wird, bedeutet mir unglaublich viel.“

Auch Vejles Bürgermeister Jens Ejner Christensen, selbst in der Nähe von Vindelev aufgewachsen, zeigt sich bewegt: „Für uns aus der Gegend ist das etwas Besonderes. Wir sind stolz auf diesen Fund.“

Im Museum Kongernes Jelling ist die Freude ebenfalls groß. Museumsdirektor Morten Theilmann-Jørgensen hatte sich seit der Entdeckung dafür eingesetzt, den Schatz nach Jelling zu holen.

„Es ist fantastisch, ihn fast direkt vor der Haustür zeigen zu können“, sagt er.

Für Jørgen Antonsen ist klar: Er will sich eine Jahreskarte kaufen. „Es gehört uns natürlich nicht. Aber ein kleines bisschen vielleicht – wir waren schließlich die Ersten, die es nach 1.500 Jahren berührt haben“, sagt er mit einem Lächeln.

Die Ausstellung wird heute feierlich eröffnet.

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