Gesetzliches Verbot wird angestrebt
Schwedische Nerzfarmen schließen – Tierschützer feiern historischen Erfolg
Die schwedische Pelztierindustrie steht vor dem Aus: Alle verbliebenen Nerzfarmen haben Anträge auf staatliche Stilllegungsprämien gestellt. Für den Tierschutzverein Djurens Rätt ist das ein Meilenstein – und der Lohn jahrzehntelanger Arbeit.
„Wir haben die Entwicklung genau verfolgt und gehen davon aus, dass im Sommer keine Nerzfarm mehr existiert. Das ist ein historischer Sieg für die Tiere“, sagt Anna Harenius vom Djurens Rätt.
50 Jahre Kampf gegen Tierqual
Die Organisation kämpft seit über 50 Jahren gegen die Pelztierzucht. Zuletzt unterstützte sie maßgeblich das europäische Bürgerbegehren „Fur Free Europe“, das über 1,5 Millionen Unterschriften für ein EU-weites Verbot sammelte.
Trotz des Erfolgs fordert Djurens Rätt weitere Schritte: ein gesetzliches Verbot der Pelztierzucht in Schweden. Die Regierung hat eine entsprechende Untersuchung gestartet, die bis Februar 2026 abgeschlossen sein soll.
„Dank unseres unermüdlichen Einsatzes sehen wir jetzt das Ende der Pelztierzucht in Schweden – das ist ein großartiger Moment“, sagt Camilla Bergvall, Vorsitzende von Djurens Rätt.
„Jetzt müssen wir auf ein vollständiges Verbot drängen – in Schweden und auf EU-Ebene.“
In der Europäischen Union haben bislang 16 Mitgliedstaaten die Pelztierzucht gesetzlich verboten. Dazu gehören u.a. die drei Länder des Baltikums und Irland.
Europäische Länder außerhalb der EU, die die Pelztierzucht verboten haben, sind: Norwegen, Serbien, Bosnien und Herzegowina und Nordmazedonien.