Litauen bleibt allerdings wachsam
NATO sieht in russischem Zapad-Manöver keine Bedrohung
Die NATO stuft die anstehenden russisch-weißrussischen Militärübungen „Zapad“ wohl nicht als Bedrohung ein. Das ließ Litauens Präsident Gitanas Nausėda am Dienstag über seinen Berater Deividas Matulionis ausrichten.

„Die NATO-Geheimdienste haben bislang keine Hinweise darauf, dass die Zapad-Übung ein Großmanöver wird, das eine Bedrohung darstellen könnte“, so Matulionis in einem Interview. Die für September angesetzten Übungen finden in Regionen statt, die an die baltischen Staaten und Polen grenzen.
Vor der russischen Invasion in die Ukraine 2022 simulierten die Manöver einen Krieg gegen die NATO und umfassten Zehntausende Soldaten. Entsprechend groß war zuletzt in Teilen des Baltikums die Sorge vor einer Neuauflage mit ähnlich weitreichendem Charakter.
„Bereit, die Verteidigung unseres Gebiets sicherzustellen“
Laut Matulionis zeigen die aktuellen Daten, dass der Umfang der Übung begrenzt bleibt. Währenddessen werden die NATO-Partner demonstrieren, dass sie bereit sind, „die Abschreckung und Verteidigung unseres Gebiets sicherzustellen“, erklärte er.
„Daher besteht kein Grund zur Dramatisierung, aber die Lage wird genau beobachtet“, sagte der Präsidentenberater. Matulionis, ehemals litauischer NATO-Botschafter, hatte erst am Montag seine neue Position als Chefberater für nationale Sicherheit bei Präsident Gitanas Nausėda angetreten.
Hintergrund: Die Zapad-Manöver sind russisch-weißrussische Militärübungen, die in der Regel alle vier Jahre stattfinden. Sie simulieren groß angelegte Gefechtsszenarien mit NATO-Bezug. Vor der Invasion in die Ukraine 2022 hatten die Übungen deutlich offensive Züge. So kam es dann ja auch.