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„Gleichstellung ist nicht ganz gelungen, wenn sie zu Hause nicht sichtbar ist“

Burnout: In Finnland sind Mütter erschöpfter als in Ländern mit geringerer Geschlechtergleichstellung

Die finnische Zeitung Helsingin Sanomat berichtet über eine neue wissenschaftliche Studie, die ein „überraschendes Paradoxon“ offenbart: Mütter in Finnland leiden mehr unter Burnout als Mütter in Ländern mit geringerer Gleichstellung.

Studie Burnout Mütter
Eine neue Studie zeigt, dass Mütter in Finnland stärker unter Burnout leiden als in Ländern mit geringerer Geschlechtergleichstellung. (Foto: Ömürden Cengiz)
Für die Studie, die im Journal of Cross-Cultural Psychology veröffentlicht wurde, wurden rund 11.500 Personen aus 40 Ländern befragt.

Matilda Sorkkila, außerordentliche Professorin am Fachbereich Psychologie der Universität Jyväskyläs, erklärte gegenüber Helsingin Sanomat, das Ergebnis sei überraschend und paradox.

„Es fühlt sich an, als würde etwas nicht zusammenpassen. Die Gleichstellung ist nicht ganz gelungen, wenn sie zu Hause nicht sichtbar ist“, sagte sie.

Bei näherer Betrachtung sieht sie jedoch mehrere mögliche Erklärungen für die hohen Burnout-Raten unter finnischen Müttern.

Es gibt einen „doppelten Druck“ – den Wunsch, gleichberechtigt am Arbeitsleben teilzunehmen, aber gleichzeitig noch eine große Verantwortung für Haus und Kinder zu tragen.

Darüber hinaus kann es auch subtilere Gründe geben, wie etwa unerfüllte Erwartungen.

„Wenn man in anderen Lebensbereichen Gleichheit sieht, aber nicht zu Hause, kann der Kontrast ausgeprägter sein, und die Erfahrung der Ungleichheit zu Hause kann größer sein“, so Sorkkila.

Den Forschern zufolge sind die Erwartungen an die Mutterschaft in Finnland sehr hoch und sogar unrealistisch.

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