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Klare Worte Richtung Kreml

Estlands Präsident: „Russland setzt Hunger als globale Kriegswaffe ein“

Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine reichen weit über die Grenzen des von Russland angegriffenen Landes hinaus. Laut Estlands Präsident Alar Karis sind andere Teile der Welt zwar nicht direkt von russischen Raketen, aber von Hunger bedroht – als direkte Folge des Krieges.

Alar Karis
Estlands Präsident Alar Karis beim Treffen mit dem ukrainischen Amtskollgen Selenskyj im April 2022. (Foto: Öffentliche Domäne)
Karis äußerte sich am Wochenende in einer Videobotschaft auf dem vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj initiierten „Grain from Ukraine“-Gipfel (Getreide aus der Ukraine) mit klaren Worten an den Kreml.

„Hunger darf keine Kriegswaffe sein. Noch immer bekommen Millionen von Menschen – Frauen, Männer und Kinder – auf der ganzen Welt die Auswirkungen der russischen Aggression gegen die Ukraine zu spüren.

Die Auswirkungen der Raketenangriffe, die Blockade der ukrainischen Häfen, Minenfelder und die Zerstörung der gesamten Produktion verschärfen die weltweite Ernährungsunsicherheit und den Hunger erheblich“, beschrieb Karis die bittere Lage.

Estland sei solidarisch mit allen Bemühungen, die sicherstellen, dass Nahrungsmittel die Bedürftigen erreichen. Daher müsse die Getreide-Initiative der Vereinten Nationen im Schwarzen Meer in vollem Umfang funktionieren.

„Wir freuen uns, dass wir die Initiative gemeinsam mit unseren Partnern unterstützen können, um sicherzustellen, dass die Schwächsten in Afrika und Asien nicht den Preis für Russlands Krieg zahlen müssen“, so Karis weiter.

Hintergrund: Am Wochenende gedachte man in der Ukraine der Millionen Opfer des Holodomor, jener großen Hungersnot in den 1930er Jahren, die Josef Stalin durch seine Maßnahmen zur Zwangskollektivierung im Agrarbereich bewusst herbeigeführt hatte.

Als eine schreckliche Parallele der Geschichte ging es Moskau auch damals schon darum, den Freiheitsgeist der Ukraine mit mörderischen Repressalien zu bekämpfen. Daher auch bemüht sich die Ukraine schon seit Jahren um die internationale Anerkennung des Holodomor als Völkermord.

Auch darauf ging Karis in seiner Rede ein: „Die Ukraine erinnert sich, und während sie ihre Freiheit, Souveränität und Unabhängigkeit gegen den brutalen Angriff verteidigt, setzt sie sich weiterhin für die Hungernden in der Welt ein.“

Und weiter: „Wir sind uns jedoch alle einig, dass der wirksamste Weg zur Verringerung der Ernährungsunsicherheit darin besteht, dass die russische Aggression gegen die Ukraine beendet und die Täter vor Gericht gestellt werden.“

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