EM in Dänemark soll das Image des Dressursports aufpolieren

Dänemark richtet im Sommer 2027 die Europameisterschaften im Dressur- und Paradressurreiten aus. Austragungsort wird die Randbøl Dressage Academy in Südjütland. Der Zuschlag gilt nicht nur als sportliche Ehre, sondern auch als Chance, das ramponierte Image des Reitsports in Dänemark aufzupolieren.

In den vergangenen Jahren war der dänische Pferdesport wiederholt wegen Misshandlungen von Pferden in die Schlagzeilen geraten – mit Folgen bis in die Politik: Landwirtschaftsminister Jacob Jensen verschärfte die Regularien, um das Wohlergehen der Pferde zu verbessern. Nun will sich der Sport reformiert und transparent präsentieren.

Debatte über das Tierwohl

„Die Debatte über das Tierwohl war Teil der Gespräche mit der FEI“, sagt Jens Trabjerg, Leiter der dänischen EM-Bewerbung gegenüber dem Dänischen Rundfunk. Er wird auch die Organisation des Großereignisses übernehmen.

„Aber ich bin überzeugt, dass Dänemark eine Vorreiterrolle beim Wohlergehen der Pferde einnimmt – und dass wir 2027 zeigen können, wie verantwortungsvoller Spitzensport aussieht.“

Der internationale Reitsportverband FEI habe mit der Vergabe Vertrauen in Dänemarks Fähigkeit signalisiert, genau diesen Wandel sichtbar zu machen. Trabjerg verweist auf erfolgreiche Vorbilder: Die EM 2013 und die WM 2022 in Dänemark hätten international Eindruck gemacht – ein Grund, warum der Zuschlag erneut nach Jütland ging.

Auch der dänische Reitsportverband sieht in der Ausrichtung eine große Chance.

„Die EM wird ein Schaufenster für unseren Sport und für Dänemark sein“, sagt Verbandsdirektor Jens-Erik Majlund. Er spricht von einer „100 auf einer Skala von 1 bis 100“ und freut sich auf ein weiteres Reitsport-Highlight nach der erfolgreichen Weltmeisterschaft.

Die Hoffnung: 2027 soll Dressur nicht nur sportlich glänzen, sondern auch das verlorene Vertrauen in Funktionäre und Sportler zurückgewinnen.

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