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„Wir sind begeistert“

2000 Jahre alte Römer-Brücke von England nach Wales entdeckt – im Schlamm, bei Niedrigwasser

Archäologen haben die gut erhaltenen Überreste einer uralten Holzbrücke entdeckt, die den Römern am Fluss Wye vor vermutlich 2000 Jahren als Verbindung zwischen zwei heutigen Eckpfeilern Großbritanniens diente: England und Wales.

Fotos: Chepstow Archaeological Society (CAS)

Bei Niedrigwasser wurden den tief im Schlamm steckenden Fragmenten vor wenigen Tagen Proben entnommen, die nun möglichst genau datiert werden sollen. Zuvor hatten Forscher in der Gegend bereits Beweise für prähistorische, andere römische und angelsächsische Bauwerke gefunden.

Die Überreste der einst bei Chepstow unweit der Mündung des Flusses Severn errichteten Brücke musste Medienberichten zufolge in der Rekordzeit von zwei Stunden freigelegt werden, um nicht mit dem dynamischen Wasserstand zu „kollidieren“ – und im Morast steckenzubleiben.

Simon Maddison von der projektverantwortlichen Chepstow Archaeological Society (CAS) erklärte: „Das Team konnte in einem Gezeitentümpel an der Stelle des römischen Grenzübergangs aufrechte Balken lokalisieren. Wir sind begeistert, müssen nun aber erst die Ergebnisse abwarten.“

Ausgrabung war nur mithilfe spezieller Rettungskräfte möglich

Da die Aktion im Vorfeld als gefährlich eingestuft wurde, waren spezielle Rettungskräfte der Severn Area Rescue Association (SARA) beteiligt. Sie brachten Mitglieder des Archäologen-Teams mithilfe von Schlammbahren zum Ort der Ausgrabung. Und unterstützten auch sonst logistisch, wo es ging.

Roemer Bruecke Lage
Ungefähre Lage der ehemaligen Brücke an der englisch-walisischen Grenze. (Eigene Darstellung / Ordnance Survey OpenData / CC BY-SA 3.0)

Maddison sagte gegenüber der Daily Mail zu der außergewöhnlichen Aktion: „Der Schlamm war sehr dicht und zäh, sodass wir häufig darin steckengeblieben sind. Ohne die helfenden Hände von SARA wäre unser Job ungemein gefährlich gewesen.“

Überliefert ist, dass Teile der Brücke bereits im Jahr 1911 entdeckt und teilweise ausgegraben worden sein könnten. Danach führte wahrscheinlich die normalerweise komplett unzugängliche Lage dazu, dass die Sache wieder in Vergessenheit geriet. Bis vor wenigen Tagen – bei Niedrigwasser.

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