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Stärkung der Landesverteidigung

Die ersten HIMARS-Raketenwerfer in Estland eingetroffen

Mit der Ankunft von sechs HIMARS-Mehrfachraketenwerfern auf dem estnischen Luftwaffenstützpunkt Ämari beginnt für Estlands Verteidigung eine neue Phase. Das hochmobile Raketensystem gilt als eines der modernsten seiner Art.

Himars Baltikum
Die ersten sechs HIMARS Rakentenwerfer sind in Estland eingetroffen. Nach Ämari transportiert mit einer ukrainischen Antonov. (Quelle: Riigi Kaitseinvesteeringute Keskus)
Am Mittwoch übernahm Estland offiziell sechs HIMARS-Systeme aus US-Produktion – ein Meilenstein in einem der größten Rüstungsprojekte des Landes. Die Übergabe erfolgte auf dem Stützpunkt Ämari, begleitet von Vertretern des estnischen Verteidigungsministeriums und der US-Streitkräfte. Vorausgegangen waren dreieinhalb Jahre Planungs- und Aufbauarbeit.

„HIMARS ist nicht nur ein neues Waffensystem – es ist eine neue Fähigkeit“, sagte Magnus-Valdemar Saar, Generaldirektor des Zentrums für Verteidigungsinvestitionen (RKIK), in einer Stellungnahme. „Was heute hier in Ämari angekommen ist, wird die Verteidigungskraft der gesamten Region verändern.“

HIMARS – kurz für High Mobility Artillery Rocket System – kann Ziele in über 300 Kilometern Entfernung präzise treffen und lässt sich schnell verlegen und vernetzen. Die Systeme sind NATO-kompatibel und bereits kampferprobt, unter anderem in Konflikten im Nahen Osten.

Erste Schießübungen im Sommer

Mit dem Vertrag, der Ende 2022 mit der US-Behörde DSCA abgeschlossen wurde, beschafft Estland nicht nur Raketen unterschiedlicher Reichweite, sondern auch Kommunikations-, Ausbildungs- und Logistiklösungen. Der Aufbau einer operativen Raketenartillerie-Batterie ist im vollen Gange, erste Schießübungen beginnen im Sommer.

Auch Lettland und Litauen werden demnächst mit HIMARS ausgestattet – ein gemeinsames Projekt der baltischen Staaten, das ihre militärische Kooperation vertieft.

„Solch groß angelegte gemeinsame Rüstungsprojekte sind selten – umso erfreulicher ist es, dass wir hier eng mit den USA und Lockheed Martin zusammenarbeiten konnten“, sagte Saar.

Für Verteidigungsminister Hanno Pevkur markiert der Tag den Beginn einer neuen Ära.

„Die Unterstützung der USA – sowohl finanziell als auch bei der Ausbildung – zeigt das tiefe Vertrauen und die strategische Partnerschaft zwischen unseren Ländern.“

Generalmajor Indrek Sirel, Kommandeur der Verteidigungsdivision, betonte, dass US-amerikanische HIMARS-Einheiten, die zeitweise in Estland stationiert waren, bereits bei der Schulung estnischer Soldaten eine zentrale Rolle spielten. Nun gehe es darum, die neue Einheit voll einsatzfähig zu machen.

Die HIMARS-Beschaffung ist Teil eines umfassenderen US-Sicherheitshilfepakets, das die NATO-Ostflanke stärken soll. Zwischen 2022 und 2024 wird Estland voraussichtlich rund 430 Millionen US-Dollar an US-Hilfen erhalten – das ist mehr als das Dreifache der Summe der Jahre 2019 bis 2021. Die Mittel fließen unter anderem in Munition, Kommunikationstechnik, Luftüberwachung und für nächtliche Kämpfe.

Mit HIMARS wächst Estlands Verteidigungsbereitschaft deutlich. Sobald Lettland und Litauen ihre Gerätschaft erhalten, wird das Baltikum die Nato-Ostflanke wesentlich widerstandsfähiger gegen potentielle russische Angriffe machen.

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