Spannendes Projekt in Schottland
6.000 Jahre altes Steinhügelgrab wird in 3D zum Leben erweckt
Ein uraltes Steingrab in Knockman Wood bei Newton Stewart in Schottland wird dank moderner Technik virtuell neu erfahrbar. Mithilfe von Drohnenaufnahmen ist ein 3D-Modell entstanden, das zeigt, wie das sogenannte Clyde Cairn vor rund 6.000 Jahren ausgesehen haben könnte.

Heute ist von dem Grabhügel bei Boreland nur noch ein großer Steinhaufen übrig. Doch ein kurzer Film, abrufbar auf einer Infotafel vor Ort oder über die Website von Forestry and Land Scotland (FLS), lässt das Neolithikum wieder aufleben.
Laut FLS-Archäologe Matt Ritchie hilft die digitale Rekonstruktion dabei, sich ein Bild davon zu machen, wie das Grab einst genutzt wurde – sowohl als Ruhestätte für Verstorbene als auch als Ort für Zeremonien der Lebenden.
„Die Architektur lässt darauf schließen, dass es sowohl als Grabstätte für die Toten diente, wo die Verstorbenen in den Kammern innerhalb des Steinhügels beigesetzt wurden, als auch als Ort für die Lebenden, wo sie im Vorhof ihre Ehrerbietung erweisen konnten“, sagt Ritchie.
„Rituale, die uns heute wohl ziemlich fremd erscheinen würden“
Archäologische Untersuchungen könnten nur die „nackten Knochen“ der Geschichte des Steinhügels offenbaren und „viel Raum für Spekulationen“ lassen, schließt Ritchie.
Er hofft, dass das Video manche offenen Fragen klären kann – zumindest ein Stück weit. Viele dieser Cairns in Schottland sind entweder noch immer verschlossen, stark beschädigt oder schlicht und einfach verschwunden.